Israel greift Schule und UN-Soldaten an
Von Ina SembdnerBei einem israelischen Luftangriff auf ein Schulgebäude im Gazastreifen sind am Donnerstag nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds 28 Menschen getötet worden. 54 weitere Menschen seien verletzt worden. Die Schule in Deir Al-Balah im Zentrum der abgeriegelten Enklave diente als Zufluchtsort für Vertriebene. Das israelische Militär erklärte, der Angriff habe »Terroristen ins Visier genommen, die in einem Kommando- und Kontrollzentrum operierten«, und es seien Anstrengungen unternommen worden, um den Schaden für die Zivilbevölkerung zu begrenzen. Die US-Agentur AP schrieb unter Berufung auf Zeugen in der Schule, der Angriff habe ein Treffen von Helfern getroffen.
Ebenfalls am Donnerstag griffen israelische Truppen im Libanon das Hauptquartier der UN-Mission UNIFIL in Nakura an und verletzten dabei mindestens zwei UN-Soldaten. Ein Panzer der israelischen Armee habe einen Beobachtungsposten der Vereinten Nationen direkt getroffen, teilte ein Sprecher mit. An der Mittelmeerküste gelegen, ist Nakura der erste größere Ort im Libanon nahe der Demarkationslinie mit Israel. Die beiden UN-Soldaten seien nicht schwer verletzt, nach dem Angriff aber im Krankenhaus. Ein weiterer Angriff habe auch den Eingang zu einem Bunker getroffen, in dem UN-Soldaten Schutz gesucht hatten. Dabei seien auch UN-Fahrzeuge und ein Kommunikationssystem beschädigt worden. Die UN-Mission hatte sich schon vor einigen Tagen »zutiefst besorgt« gezeigt über Aktivitäten des israelischen Militärs »in unmittelbarer Nähe« zu einem ihrer Posten.
Angesichts der katastrophalen Lage im Norden des Gazastreifens, wo 400.000 Menschen seit sechs Tagen unter Beschuss und Belagerung durch israelische Truppen stehen, forderte die US-Vertreterin bei der UNO, Linda Thomas-Greenfield, am Mittwoch (Ortszeit) in New York: »Das muss sich ändern, und zwar jetzt.« Sie bekräftigte vor dem UN-Sicherheitsrat, die palästinensischen Zivilisten müssten in ihre Gemeinden zurückkehren und diese wieder aufbauen dürfen. Es dürfe keine territorialen Veränderungen geben, auch keine Maßnahmen, die das Gebiet verkleinerten.
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