»Kerngedanke«: NATO übt Atomkrieg
Von Arnold SchölzelAm Montag begann die NATO ihr jährliches Manöver »Steadfast Noon«. Daran sind in den kommenden zwei Wochen rund 2.000 Militärs von acht Luftwaffenstützpunkten in Belgien und den Niederlanden mit mehr als 60 Flugzeugen beteiligt, darunter Kampfjets, die in Europa stationierte US-Atomwaffen transportieren können. Schauplatz ist der Luftraum über Großbritannien, Dänemark und der Nordsee. NATO-Generalsekretär Mark Rutte erklärte zum Manöverstart: »Die nukleare Abschreckung ist das Fundament der Sicherheit der Allianz.«
Die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO sieht vor, dass Atomwaffen der USA im Krieg auch von Flugzeugen von Partnerstaaten abgeworfen werden. Sie sollen in Norditalien, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte am Montag in Moskau zu »Steadfast Noon«: »Vor dem Hintergrund des heißen Krieges, der im Ukraine-Konflikt geführt wird, führen solche Übungen nur zu einer weiteren Eskalation der Spannungen.«
Erst seit 2020 informiert die NATO über die Übung. Am 21. Oktober 2021 verband die damalige Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) das Manöver mit einer Atomkriegsdrohung. Nach der neuen Einsatzplanung befragt, erklärte sie: »Wir müssen Russland gegenüber sehr deutlich machen, dass wir am Ende – und das ist ja auch die Abschreckungsdoktrin – bereit sind, auch solche Mittel einzusetzen.« Das sei »der Kerngedanke der NATO«.
Ebenfalls am Montag berichtete die Rostocker Ostsee-Zeitung, dass das 2019 in der Hafenstadt eingerichtete Marinehauptquartier NATO-Kommandozentrums für die Ostsee wird. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (beide SPD) werden demnächst der offiziellen Eröffnung beiwohnen. Laut Bundeswehr.de ist das Kommando seit dem 1. Oktober im Dienst. Erstmals seit 1990 und entgegen damals der Sowjetunion gemachten Zusagen existiert damit eine NATO-Einrichtung in Ostdeutschland.
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Leserbrief von Lothar Böling aus Düren (15. Oktober 2024 um 20:01 Uhr)Was in westlichen Medien von Kriegstreibern zum Thema, Rüstung und Krieg, verbreitet wird, ist an Hinterhältigkeit kaum noch zu überbieten. Ein jedes EU-Land und NATO-Mitglied fühle sich von Russland bedroht, ist fast täglich zu hören. Was diese Möchtegernfeldherren und »Angsthasen« dagegen eisern verschweigen, ist die Tatsache, dass alle 27 EU-Lände und auch die 32 NATO-Staaten durch einen Beistandspakt eng verbunden sind. Würde nur ein Land angegriffen, würden alle anderen sofort militärische Unterstützung leisten. Ein NATO-Mitglied anzugreifen, käme somit einem kollektiven Selbstmord gleich. Vor dem Hintergrund, dass die NATO mit 1.232 Mrd. US-Dollar Rüstungsausgaben jährlich und 1.000 US-Militärstützpunkten die weltweit größte Angriffsarmee ist, wird daher bewusst eisern geschwiegen. Sonst könnte ja all den vielen Unwissenden und Gutgläubigen in Europa auffallen, dass sie Teil der größten Militärmacht sind. Eine Macht, die allen anderen Ländern vorgaukelt, ängstlich und hilflos zu sein. Was für ein Unsinn! Zudem ist kaum zu übersehen, dass die Nato-Mitglieder USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien usw., ständig in neue Konflikte und Kriege verwickelt sind und Waffen liefern. Siehe aktuell Ukraine und Israel. Man stelle sich nur vor, all die anderen Länder würden ähnlich agieren. Zum Thema Ukraine ist festzustellen, dass die NATO im Rahmen der Osterweiterung seit 1999 über 1.000 Kilometer bis an Russlands Grenze vorgerückt ist. NATO-Raketen, die in nur wenigen Minuten Moskau erreichen können, machen einen atomaren Erstschlag möglich und sind somit eine direkte Bedrohung für Russlands Unabhängigkeit. Der weltweit größte Aggressor ist also nach wie vor der verbrecherische und gierige US-Imperialismus. Er lebte schon immer auf Kosten anderer Völker und will den gesamten Planeten beherrschen. Auch Millionen Flüchtlinge aus dem Irak, Libyen, Syrien usw. sind eine Folge der US-Kriege, um den direkten Zugriff auf die großen Erdölvorkommen der Erde.
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Rainer Erich K. aus Potsdam (15. Oktober 2024 um 07:40 Uhr)»Ebenfalls am Montag berichtete die Rostocker Ostsee-Zeitung, dass das 2019 in der Hafenstadt eingerichtete Marinehauptquartier NATO-Kommandozentrum für die Ostsee wird.« Für den kollektiven Westen im allgemeinen und die BRD im besonderen gelten völkerrechtlich abgeschlossene Verträge nichts. Sollte die Meldung zutreffend sein, verstößt das Vorhaben eindeutig gegen den Zwei-plus-vier-Vertrag, den der Westen mit der Sowjetunion geschlossen hat. Demnach ist die Stationierung von ausländischen Truppen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR untersagt. Das Völkerrecht wird hierzulande nur dann wie eine Monstranz vorangetragen, wenn es den eigenen Interessen nützt. Dieses Land hat jegliche Berechtigung verloren, sich moralisierend über andere Länder zu äußern. Dass sich die SPD-Dame Schwesig zur Kumpanei mit den Kriegstreibern des Landes herablässt, ist eine der vielen Enttäuschungen, die ihre Partei mittlerweile unwählbar gemacht hat.
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