Jetzt bist du dran!
Gegründet 1947 Montag, 21. Oktober 2024, Nr. 245
Die junge Welt wird von 2964 GenossInnen herausgegeben
Jetzt bist du dran! Jetzt bist du dran!
Jetzt bist du dran!
Aus: Ausgabe vom 21.10.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Pessimismus

Julie & Julia | So., 4.45 Uhr, ZDF Neo
imago79176317.jpg
Da lacht der Feinschmecker: Julia Child (Meryl Streep) bekocht das Fernsehen

Zwei Frauen, zwei Epochen, zwei Schreibweisen. Julia ist Julia Child, die vor rund 50 Jahren die erste weltberühmte Fernsehköchin war. Ihr Kochbuch »Mastering the Art of French Cooking« gilt als bahnbrechend. Der Film zeigt sie als Gattin eines für die Botschaft der USA in Paris arbeitenden Geheimdienstmannes, die sehr viel Zeit hat, eine professionelle Leidenschaft fürs Essen zu entwickeln. Julie wiederum ist Julie Powell, eine verhinderte Schriftstellerin, die 2002 bekannt wurde, als sie aus Frustration oder Langeweile einen Blog betrieb, in dem sie ein Jahr lang die Rezepte aus Childs berühmtem Buch nachkochte und ihre Erfahrungen damit kommentierte. Aus dem Blog wurde ein Buch. Zwischen Julia und Julie liegt der Abstand zwischen den 50er Jahren und dem luschigen Jetzt. Diese Kluft markiert auch einen unfreiwilligen Kulturpessimismus. Früher galten die Obsessionen versuchsweise noch den handfesten Objekten, heute nur dem eigenen mickrigen Heulsusenselbst und den Kommentaren von Kommentaren. (aha)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Feuilleton