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Aus: Ausgabe vom 21.10.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Pessimismus

Julie & Julia | So., 4.45 Uhr, ZDF Neo
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Da lacht der Feinschmecker: Julia Child (Meryl Streep) bekocht das Fernsehen

Zwei Frauen, zwei Epochen, zwei Schreibweisen. Julia ist Julia Child, die vor rund 50 Jahren die erste weltberühmte Fernsehköchin war. Ihr Kochbuch »Mastering the Art of French Cooking« gilt als bahnbrechend. Der Film zeigt sie als Gattin eines für die Botschaft der USA in Paris arbeitenden Geheimdienstmannes, die sehr viel Zeit hat, eine professionelle Leidenschaft fürs Essen zu entwickeln. Julie wiederum ist Julie Powell, eine verhinderte Schriftstellerin, die 2002 bekannt wurde, als sie aus Frustration oder Langeweile einen Blog betrieb, in dem sie ein Jahr lang die Rezepte aus Childs berühmtem Buch nachkochte und ihre Erfahrungen damit kommentierte. Aus dem Blog wurde ein Buch. Zwischen Julia und Julie liegt der Abstand zwischen den 50er Jahren und dem luschigen Jetzt. Diese Kluft markiert auch einen unfreiwilligen Kulturpessimismus. Früher galten die Obsessionen versuchsweise noch den handfesten Objekten, heute nur dem eigenen mickrigen Heulsusenselbst und den Kommentaren von Kommentaren. (aha)

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