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Aus: Ausgabe vom 22.10.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Wir sind die Guten

The Return of the First Avenger | So., 22.55 Uhr, Kabel eins
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Ein flotter Hüpfer

»The First Avenger« hat uns mit Steve Rogers bekannt gemacht. Dem Idealbild des Boyscouts, der Katzen von Bäumen rettet und höchstens mal zu tief ins Rootbeerglas schaut. Im schmächtigen Steve schlummert ein Held: geradlinig, eifrig, patriotisch: »I can do this all day.« So stand er als positives Gegenbild zu den gegenwärtigen USA mit bestens funktionierender Hardware bei tiefer Verunsicherung, weil das Gut-böse-Schema nicht mehr so ganz greift. Rogers fiel aus einer Zeit, in der die Guten einfach noch die Guten waren. »The Return of the First Avenger« nun will Steve erwachsen werden lassen, doch Verschwörungsgedöns verdrängt Dialektik. Der Film erzählt die Geschichte einer großen Infiltration, statt die Ambivalenz der Freien Welt zu zeigen. Nach ihrer Zerschlagung hatten die Hydra-Nazis unbemerkt SHIELD übernommen. Alle US-Sauereien der vergangenen Jahrzehnte gehen eigentlich auf deren Konto. So bleibt die kapitalistische Gesellschaft widerspruchsfrei, durch und durch gut, gäbe es da nicht ihre Feinde. (fb)

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