Die erste Seite des neuen Diercke
Von Felix BartelsAls Reiseutensil wird sie wohl nicht benutzt werden. Denn diese Karte verzeichnet Regionen, die nie ein Mensch besucht haben wird. Es sei denn natürlich, Gene Roddenberrys behält doch recht. Vermittels gesammelter Aufnahmen des von der Europäische Weltraumorganisation (ESA) betriebenen »Euclid«-Weltraumteleskops haben Forscher den ersten Teil einer vollständigen Himmelskarte geliefert. Ziel des im Sommer 2023 begonnenen Projekts ist die genaueste und umfassendste Darstellung der Materieverteilung im Universum. Vermessen werden sollen Objekte bis zu einer Entfernung von zehn Milliarden Lichtjahren. Das nunmehr veröffentliche erste Stück ist ein 208 Megapixel großes Mosaik, das eine Teilfläche des von der Erde aus betrachteten Himmels abdeckt, die dem 500fachen der Fläche entspricht, die der Vollmond an unserem Himmel einnimmt. Diese 132 Quadratgrad des Südhimmels machen ein Prozent der Himmelsfläche aus. Was zunächst gering scheint. Das Weltraumteleskop benötigte allerdings bloß zwei Wochen, diese Fläche zu erfassen.
»Dieses Bild ist der erste Teil einer Karte, die in sechs Jahren mehr als ein Drittel des Himmels abdecken wird. (…) Sie ist voller verschiedener Objekte, die Wissenschaftlern helfen werden, neue Wege zur Beschreibung des Universums zu finden«, sagt Valeria Pettorino, »Euclid«-Projektwissenschaftlerin bei der ESA. Der dargestellte Abschnitt hat die Form eines Streifens und enthält in der Tiefe etwa 14 Millionen Galaxien sowie Millionen Sonnen der Milchstraße. Mithilfe seiner hochauflösenden Teleskopkamera und dem Nahinfrarotspektrografen und Photometer, kurz: NISP, kann »Euclid« feine Strukturen der Himmelsobjekte abbilden und zugleich deren genaue Position, Rotverschiebung und weitere spektrale Merkmale ermitteln. Die so gewonnen Daten verschaffen wichtige Informationen über die Bewegung, Entfernung und Verteilung der Galaxien. Nicht zuletzt darüber, wie schnell das Universum sich ausdehnt und wie hoch und gleichmäßig die Materiedichte in verschiedenen Himmelsregionen ist.
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (21. Oktober 2024 um 21:45 Uhr)Ich bin sehr gespannt auf erste neue Erkenntnisse zu Dunkler Materie und Dunkler Energie aus diesem Experiment. Die Mission ist auf (zunächst) sechs Jahre angelegt. Wissenschaft braucht halt Zeit und am Anfang steht die Datensammlung.
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