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Aus: Ausgabe vom 22.10.2024, Seite 16 / Sport
Basketball

Ein gutes Jahr

Die deutschen Basketballerinnen Leonie Fiebich und Nyara Sabally holen in einer dramatischen Finalserie mit New York Liberty den WNBA-Titel
Von Jens Walter
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Bereit zum Steal: Nyara Sabally (l.) und Leonie Fiebich (r.) haben Kayla McBride (M.) von Minnesota Lynx im Griff (New York, 20.10.2024)

Natürlich lagen sie sich in den Armen: Im Moment des Triumphs umarmte Nyara Sabally ihre Mitspielerin Leonie Fiebich, die Tränen rannen ihr über das Gesicht. Von der Decke des Barclays Centers regnete es Konfetti für die Basketballmeisterinnen der nordamerikanischen WNBA von New York Liberty.

»Ich habe meine ganze Karriere lang für solche Momente gearbeitet. Das hier in Spiel fünf zu Hause zu schaffen, bedeutet mir die Welt. Ich habe gar keine Worte dafür im Moment«, sagte Sabally nach dem Sieg. Dramatisch hatte man das fünfte Finalspiel gegen Minnesota Lynx in der Verlängerung 67:62 für sich entschieden. Als die Halle ihren Namen skandierte, dachte Sabally vor allem an ihre Schwester, die mit den Dallas Wings die Play-offs verpasst hatte – und statt dessen wie ein euphorisierter Fan das Interview auf dem Court unterbrach. »Dieser Ring (der WNBA-Meisterschaft, jW) ist für meine ganze Familie. Besonders für Satou. Sie hat mich auf jedem Schritt begleitet«, so Nyara Sabally. Doch auch von anderen Kollegen gab es reichlich Glückwünsche. Weltmeisterkapitän Dennis Schröder war in der Halle dabei, und Dirk Nowitzki, NBA-Champion von 2011, schrieb auf X: »Gratulation an Leonie und Nyara zur Meisterschaft. Feiert schön!«

Die beiden deutschen Spielerinnen hatten großen Anteil am Erfolg. In der Overtime brachte Fiebich ihre Mannschaft zunächst per Dreier mit 63:60 in Führung, ehe Sabally nach einem Steal die Vorentscheidung zum 65:60 glückte. Letztlich kamen beide auf eindrückliche 13 Punkte und sieben Rebounds. Für Fiebich und Sabally endete nun ein erfolgreiches Jahr, in dem sie bereits mit der Nationalmannschaft unerwartet bis ins Olympiaviertelfinale gelangt waren.

Mit dem WNBA-Titel treten sie nun in die Fußstapfen von Marlies Askamp. Die heute 54jährige hatte 2002 mit den Los Angeles Sparks als bislang einzige Deutsche den Titel in der nordamerikanischen Profiliga gewinnen können. »Es ist unglaublich«, sagte Askamp dem sid: »Die Serie war supereng. Vor allem Leonie hat im Laufe der Serie bestätigt, wie wichtig sie für die Mannschaft ist, sie ist immer wichtiger geworden. Das ist in einer solchen Serie Gold wert.« Die 24jährige Fiebich stieg in ihrer ersten WNBA-Saison zur Startspielerin in einer Topmannschaft auf und wurde wenig überraschend ins All-Rookie-Team der besten Neulinge gewählt.

Der Erfolg ist auch eine Verheißung für das deutsche Nationalteam, findet Askamp. 2025 steht die EM (Gruppenphase in Hamburg) und ein Jahr darauf die WM in Berlin an. »Wenn man zwei WNBA-Champions im Team hat, wird das für die kommenden Länderspiele und auch die EM sicher mehr Aufmerksamkeit bringen«, sagte sie.

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