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Aus: Ausgabe vom 29.10.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Ein bisschen Klassenkampf

Tatort | ARD, So., 20.15 Uhr
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Gut und böse sind vertauscht beim Geiseldrama im neuen »Tatort: Dein gutes Recht« …

Für kaum etwas dürfte soviel Schleichwerbung betrieben werden wie für die Polizei. Es gibt sogar mehr Morde im Fernsehen als im realen Leben, wie jüngst die Satiresendung »Die Anstalt« vorrechnete. Ein Nebeneffekt ist, dass immer mehr Leute Angst um ihr Leben haben, was natürlich den rechten Demagogen nützt. Dabei sind nicht selten die »Freunde und Helfer« selbst eine Gefahr. Im neuen »Tatort« »Dein gutes Recht« aus Ludwigshafen ermittelt die Polizeidirektion einen tödlichen Schusswaffengebrauch aus den eigenen Reihen. Die Pointe wird bis zum Schluss aufgespart: Demnach hat die altbewährte Kommissarin Lena Odenthal den fiesen Kapitalisten, nicht die tapfere Proletarierin zur Strecke gebracht. Ein bisschen Klassenkampf also, allerdings sehr verschachtelt erzählt. Dagegen wäre grundsätzlich nichts einzuwenden, denn alles, was zum Nachdenken anregt, ist angesichts weit banalerer Unterhaltung zu begrüßen. Nur funktioniert das Verwirrspiel nicht so recht, und man verliert den Faden. (jt)

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  • Leserbrief von Peter Groß (29. Oktober 2024 um 12:30 Uhr)
    Für Fadenverlierer. Man kann bereits um 21.45 Uhr die Wiederholung des aktuellen Tatorts bei ONE ansehen und wem das nicht genügt, bekommt die nächste Wiederholung oft am gleichen Tag oder in der Nacht nochmals. Am Tag danach montags dann noch einmal im Ersten. Streamen kann man vorher und nachher ununterbrochen. Das ist zwar ein schweinisch hoher Daten- und Energieverbrauch, den sich kein Nutzer mit Internetstick leisten kann. Von der geringen Übertragungsrate abgesehen, die einen durch die Nacht ruckelt. Schaut bei den Wiederholungstätern von ONE in den Teletext (Seiten 305–308). Vergessliche, bekommen »Rote Rosen« 4x, »Sturm der Liebe« 4x. Bei »In aller Freundschaft« kommt man ab 12.25 Uhr aus dem Gleichgewicht und in ein freies Krankenhausbett ohne Wartezeit gleich mehrfach. Ob das ohne Nebenwirkungen bleibt, ist fraglich. Die Familie Heinz Becker gibt Lebenshilfe. Intendanten und Senderverantwortlichen sollte man das Salär für jede Serienwiederholung um 1.000 Euro jährlich kürzen, verdienen sie doch ohnehin mehr als der Bundeskanzler (ohne Nebenjobs). Dazu kommt bei den weiteren 15 aus Gebühren finanzierten Sendern eine Vielzahl an Wiederholungen hinzu. Beispielsweise Hunderte Tatort-Sendungen, allein aus den letzten 10 Jahren. Wobei auffällt, dass Sendungen mit sozialem Engagement wie der 80er Jahre Schimanski-Tatort »Der Pott« (mit Ton Steine Scherben) es deutlich schwerer haben. Macht dem Volk die blockierten Frequenzen bei TV und Hörfunk frei. Es bietet sich die Möglichkeit, nicht nur Jugendlichen, Medienkompetenz und technisches Wissen zu vermitteln. Es gäbe die Möglichkeit für Parteien, die Stimme des Volkes unverfälscht wahrzunehmen und zu der Erkenntnis zu kommen, dass annähernd 700 Bürgermeister in Deutschland zu den »Major of Peace« gehören. Gegen Krieg und atomare Vernichtung, dass Landesregierungen, sofern sie sich als Volksvertreter verstehen, geradezu verpflichtet sind, die Bundesregierung an die Formel zu erinnern, dass von deutschem Boden niemals mehr ein Krieg ausgehen darf.

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