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Aus: Ausgabe vom 30.10.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Nativ integriert

Meedia.de | »Big Brother – Knossi-Edition«
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Es geht immer ums Zuscheißen: Ob mit Geld oder Werbung (»Promi Big Brother«-Gewinnerin Leyla Lahouar)

Was ging im Container? Nein, hier ging es nicht um Geflüchtete, sondern um das freiwillige Einziehen von C-Promis kurz vor der Privatinsolvenz in eine 24/7-360-Grad-beobachtete Villa – inklusive Komplettoffenbarung. So weit, so pornographisch. Offenbar ist dieses Umfeld auch für Werbetreibende so attraktiv, dass man sich auf Reklamespots nicht mehr beschränken mag, sondern aktives Product-Placement betreibt. Das Branchenportal meedia.de meldete kürzlich: »Diese Marken unterstützen Knossi im ›Big Brother‹-Container (…). Drei Tage und insgesamt 57 Stunden sind Knossi und seine Promi-Mitbewohnenden live zu sehen – auf Twitch, Joyn und in Tageshighlights bei Youtube.« Und dabei werden auch verschiedenste Produkte »nativ in­tegriert«, so die Pressemitteilung, auf die sich das Portal bezieht: »Kühne setzt auf seinen Rotkohl.« Es gibt »Gewinnspiele« oder auch »Patenschaften für Challenges«. Das Irre ist der Stolz, mit dem es vermeldet wird. Hier findet das Medium zu seinem Zweck. (mis)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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