Nachschlag: Nativ integriert
Was ging im Container? Nein, hier ging es nicht um Geflüchtete, sondern um das freiwillige Einziehen von C-Promis kurz vor der Privatinsolvenz in eine 24/7-360-Grad-beobachtete Villa – inklusive Komplettoffenbarung. So weit, so pornographisch. Offenbar ist dieses Umfeld auch für Werbetreibende so attraktiv, dass man sich auf Reklamespots nicht mehr beschränken mag, sondern aktives Product-Placement betreibt. Das Branchenportal meedia.de meldete kürzlich: »Diese Marken unterstützen Knossi im ›Big Brother‹-Container (…). Drei Tage und insgesamt 57 Stunden sind Knossi und seine Promi-Mitbewohnenden live zu sehen – auf Twitch, Joyn und in Tageshighlights bei Youtube.« Und dabei werden auch verschiedenste Produkte »nativ integriert«, so die Pressemitteilung, auf die sich das Portal bezieht: »Kühne setzt auf seinen Rotkohl.« Es gibt »Gewinnspiele« oder auch »Patenschaften für Challenges«. Das Irre ist der Stolz, mit dem es vermeldet wird. Hier findet das Medium zu seinem Zweck. (mis)
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