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Aus: Ausgabe vom 31.10.2024, Seite 1 / Ausland
Nahostkonflikt

Welterbestätte soll evakuiert werden

Libanon: Israel will Baalbek angreifen. Gespräche über Waffenruhe in Doha
Von Karin Leukefeld
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Allein am Wochenende sollen im Bekaa-Tal 60 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden sein (Baalbek, 30.10.2024)

Medienberichten zufolge hat die israelische Armee am Mittwoch morgen einen Räumungsbefehl für die rund 80.000 Bewohner der antiken libanesischen Stadt Baalbek, Hauptstadt der Provinz Baalbek-Hermel in der Beeka-Ebene, erlassen. Dort befinden sich große Tempelanlagen aus der Zeit der römischen Besetzung, die zum Weltkulturerbe gehören. Begründet wurden die Räumungsbefehle mit angeblichen Hisbollah-Stellungen, die Israel zerstören werde.

Einen Monat nach der Ermordung von Hassan Nasrallah, dem langjährigen Generalsekretär der Hisbollah, durch einen Luftangriff auf Wohnhäuser in Haret Hreik im Süden von Beirut, wurde am Mittwoch sein bisheriger Stellvertreter Naim Kassem zu seinem Nachfolger gewählt. In einer ersten Rede erklärte Kassem, er werde den Weg Nasrallahs fortsetzen. Die Unterstützung Gazas gegen Israel sei eine Verpflichtung, weil Israel die gesamte Region bedrohe, sagte er. Sollte Israel den Krieg beenden wollen, werde die Hisbollah das prüfen.

Am Dienstag hatte die Hisbollah den Rückzug israelischer Truppen aus libanesischen Dörfern entlang der »Blauen Linie« bekanntgegeben. Aufklärungsdrohnen der Organisation hätten das Gebiet überflogen und den Rückzug sämtlicher Soldaten und Fahrzeuge bestätigt. Nach Angaben der Hisbollah sollen 90 israelische Soldaten bei den Kämpfen getötet und 750 verletzt worden sein. Israel erklärte dagegen, seine Armee werde so lange im Südlibanon bleiben, bis ein Waffenstillstand erreicht sei.

Laut Medienberichten wird im israelischen Sicherheitskabinett über einen Waffenstillstand mit Libanon debattiert. Die beiden US-Gesandten Amos Hochstein und Brett McGurk wurden diesen Mittwoch oder Donnerstag in Israel erwartet, um über die Vereinbarung zu verhandeln. Aus Katar wurde derweil bekannt, dass parallel zu einem Waffenstillstand im Libanon auch die Waffen in Gaza schweigen sollten. Der Vorschlag für Gaza sehe die Freilassung von acht israelischen Gefangenen vor, während Israel Dutzende palästinensische Gefangene freilassen soll. Der Waffenstillstand solle zunächst für 28 Tage gelten.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Martin M. aus Paris (30. Oktober 2024 um 20:46 Uhr)
    Sollten die fanatischen Zionisten tatsächlich Baalbek und das dortige Weltkulturerbe zerstören, sind sie ebenso primitiv (im negativen Sinn) und gleichzusetzen mit den Taliban, die wertvolle Kulturgüter in Afghanistan zerstört haben.

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