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Aus: Ausgabe vom 31.10.2024, Seite 2 / Ausland
Konflikt in Osteuropa

Ukraine will wieder verhandeln

Das Golfemirat Katar soll erneut bei Gesprächen mit Russland vermitteln
Von Jörg Kronauer
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Aus der Tarnung heraus: Russischer Soldat beschießt ukrainische Stellung nahe Kursk (28.10.2024)

Die Ukraine bemüht sich um die Wiederaufnahme von Gesprächen mit Russland über eine beiderseitige Einstellung der Angriffe auf die Energie- bzw. die Erdölinfrastruktur. Das berichtete am Mittwoch die Financial Times unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Insider, unter ihnen Mitarbeiter der ukrainischen Regierung. Vermitteln soll den Deal demnach das Emirat Katar.

Verhandlungen mit der Absicht, Kraftwerke und Umspannanlagen auf ukrainischer sowie Erdöllager und Raffinerien auf russischer Seite von Kriegshandlungen auszunehmen, waren zuerst nach dem gescheiterten Schweizer Ukraine-Gipfel im Juni initiiert worden. Bereits damals war Katar als Mittler behilflich gewesen. Die Verhandlungen galten dabei auch als ein Versuch, sich schrittweise auf ein Ende des Krieges hinzubewegen. Sie waren, wie im August die Washington Post berichtete, schon recht weit gediehen, beide Seiten planten ein erstes persönliches Treffen in Doha, als der ukrainische Angriff auf das russische Gebiet Kursk dem Vorhaben ein Ende setzte. Die in Moskau gehegte Hoffnung, »die Kämpfe könnten dieses Jahr enden«, sei geplatzt, ließ sich damals der russische Liberale Grigori Jawlinski zitieren.

Nun scheint Kiew – wohl mit Blick auf seine desolate militärische Lage – den Plan wieder aufgreifen zu wollen. Während AFP berichtet, der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexander Litwinenko, habe dem Parlament mitgeteilt, es sollten 160.000 Personen neu in die Streitkräfte eingezogen werden, bestätigte ein Diplomat der Financial Times, es würden tatsächlich erste Gespräche über eine Wiederaufnahme der im Sommer bereits relativ weit gediehenen Verhandlungen geführt. Um die beiderseitige Bereitschaft auszutesten, seien die Angriffe auf die Energie- bzw. die Ölinfrastruktur schon jetzt reduziert worden; darauf hätten sich Geheimdienststellen aus Moskau und aus Kiew verständigt, schreibt das Blatt.

Voraussetzung für eine Vereinbarung sei freilich, dass die ukrainischen Truppen das Gebiet Kursk verließen, ließ sich ein früherer Mitarbeiter des Präsidialamts in Moskau von der britischen Zeitung zitieren. Vor diesem Hintergrund berichteten Politik und Medien im Westen am Mittwoch weiter über eine etwaige Entsendung nordkoreanischer Soldaten nach Kursk.

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