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Aus: Ausgabe vom 31.10.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Nicht ausgenutzt

Hintergrund | Di., 18.40 Uhr, DLF
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Migrantische Hausangestellte protestieren am Bahnhof in Taipeh gegen schlechte Arbeitsbedingungen (18.6.2023)

Motor der Chipindustrie Taiwans ist die massenhafte Ausbeutung konkurrenzlos billiger Arbeitskräfte, die regelmäßig ausgetauscht werden. Rund 750.000 Arbeitsmigranten – von den Philippinen, aus Vietnam, Indonesien und Thailand – schuften nach amtlichen Angaben in Taiwan. Viele haben Anwerber in den Heimatländern und Arbeitsvermittler vor Ort mit geliehenem Geld bezahlt, um an die im südostasiatischen Vergleich gut bezahlten Jobs – das Grundgehalt liegt bei 790 Euro – zu kommen. Die gute alte Schuldknechtschaft. »Ausgenutzt, diskriminiert und hintergangen« fühlt sich ein philippinischer Arbeiter, der in einer Deutschlandfunk-Reportage zu Wort kommt. Die Miete für eine Sammelunterkunft, in der viele Arbeiter gar nicht mehr wohnen, wird dennoch vom Lohn abgezogen, sagt er. Wer krank wird, erhalte ebenfalls Abzüge. Die Verträge seien befristet. Verlangt werde eine Erklärung, sich nicht gewerkschaftlich zu organisieren. »Die Behauptung, Taiwan nutze ausländische Arbeitskräfte aus, ist nicht richtig«, versichert das Arbeitsministerium in Taipeh. (np)

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