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Aus: Ausgabe vom 08.11.2024, Seite 10 / Feuilleton
Italian Film Festival in Berlin

Italians Do It Better

Filmfestival und Konzert von Calibro 35 mit Morricone-Werken in der Kulturbrauerei Berlin
Von Michael Merz
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Dem Maestro huldigen: Massimo Martellotta von Calibro 35

Grau, nass und kalt ist es draußen, da wenden wir uns doch lieber dem Land zu, wo die Zitronen blühen. Das 11. Italian Film Festival steht ins Haus, vom 12. bis 17. November in der Berliner Kulturbrauerei. Dabei wird nicht nur das Cinestar-Kino mit spannenden und aufrüttelnden Filmen bespielt. Als abschließender Höhepunkt am Sonntag wird die italienische Band Calibro 35 für ein einzigartiges Konzert im Kesselhaus zu Gast sein: Die Musiker widmen sich dem Meister der Filmmusik, Ennio Morricone – ausnahmsweise werden seine Werke nicht wie üblich in Orchesterarrangements sondern in Funk-Jazz-Interpretationen zu hören sein.

Zunächst zu zwei Filmen. Da ist zum Beispiel am Dienstag der Auftakt mit der Deutschland-Premiere von »Zamora« von Neri Marcorè, der auch persönlich zum Gespräch vor Ort sein wird. Die Komödie spielt in den 1960er Jahren. Der dreißigjährige Buchhalter Walter Vismara arbeitet in einer kleinen Fabrik in Norditalien. Als die Firma schließen muss, findet er einen neuen Job im quirligen Mailand.

Oder »Kissing Gorbaciov«, ein Dokfilm aus besonders aufregender Zeit, der am 14. November gezeigt wird. 1988 waren im südlichen Apulien zum ersten Mal überhaupt sowjetische Rockbands im Westen unterwegs, ein Jahr später kamen mehrere italienische Gruppen für Gigs in die Sowjetunion, unter anderem CCCP. Eine unglaubliche Tour, und eine viel zu selten erzählte Geschichte.

Und dann sind da Enrico Gabrielli, Massimo Martellotta und Fabio Rondanini von Calibro 35. Sie sind schon ziemlich heiß darauf, nach unzähligen Konzerten in Italien ihre Hommage an Morricone am 17. November in der Kulturbrauerei zu präsentieren. Dabei machen sie bei den berühmten Soundtracks der Spaghettiwestern nicht Halt. »Wir wollen auch die weniger bekannte Seite des Maestros zeigen und seine Attitüde natürlich à la Calibro performen«, erzählen die Musiker aus Mailand im Gespräch mit junge Welt. Das Publikum weiß das zu schätzen und geht entsprechend mit. Nicht nur die Zuschauer sind begeistert von ihrem Sound, selbst Künstler wie Dr. Dre, Jay-Z oder The Child of Lov haben schon Tracks der Indieband gesampelt. »Ein wahres Genie« sei Morricone, schwärmen die Musiker. Tiefgründig haben sie sein Schaffen durchdrungen, »die Klangfarben, die algebraischen Strukturen der Partituren, gleichzeitig das Schrille«. Das 2022 erschienene Doppelalbum »Scacco Al Maestro« (»Schach dem Meister«) ist ein Ergebnis ihrer Forschertätigkeit. Jetzt das Ganze in Liveversionen. Das Berliner Publikum kann sich auf einiges gefasst machen – »und wird können es kaum erwarten, hierher zurückzukommen«, so die Musiker von Calibro.

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