Nachschlag: Flucht in den Tod
Die Warnungen zu Beginn der Dokumentation sind zu Recht eindringlich: Sie »enthält Szenen menschlichen Leids, die verstörend wirken können«. Die Koproduktion von BR, NDR, Deutscher Welle und Lighthouse Reports »Ausgesetzt in der Wüste – Europas tödliche Flüchtlingspolitik« geht dorthin, wo das EU-Grenzregime Menschen buchstäblich ermordet. Niemand weiß, wie viele Männer, Frauen und Kinder in den Weiten der libyschen Wüste ihr Leben verloren haben, weil sich Tunesien bereit erklärt hat, Brüssels Türsteher zu mimen. Im Sommer 2023 eskalierte die Lage für Dutzende »Schwarzafrikaner«. Unter dem Beifall aufgepeitschter Tunesier wurden sie nachts mit Bussen abtransportiert – in die Wüste. Eine Betroffene erklärt, dass vor allem die Nationalgarde besonders brutal gewesen sei. »Sie haben mich gnadenlos geschlagen«, erinnert sie sich. Mit freundlicher Unterstützung des Innenministeriums: Neben der Übergabe von Ausrüstung wurden 4.000 Nationalgardisten von der Bundespolizei ausgebildet. (si)
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