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Aus: Ausgabe vom 11.11.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Ich – Einfach unverbesserlich

»Meine schwerste Entscheidung« | Funke-Podcast
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Das Konzept Wagenknecht: So viel mediale Öffentlichkeit schaffen wie möglich

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht spricht 48 Minuten lang über ihre Entscheidung, eine Partei ihres Namens zu gründen. Es stellten sich Fragen: Kann sie das? Schafft sie das gesundheitlich? Wie findet ihr Mann das? Persönliche Einblicke einer Vorsitzenden der persönlichsten Partei in der deutschen Politiklandschaft. Auch wenn das BSW derzeit im Bundestag viele richtige Entscheidungen treffen mag, dieses Interview zeigt beispielhaft seine Achillesferse. Nämlich die Fokussierung auf Wagenknecht. In dem neuen Podcastformat der Funke-Mediengruppe sprechen alle zwei Wochen sogenannte Spitzenpolitiker über »Meine schwerste Entscheidung«, reden über ihre Befindlichkeiten, geben persönliche Einblicke. Doch Wagenknechts Marketingkonzept basiert schon lange auf solchen Interviews. Da stellt sich die Frage: Kann sie ihre Wählerschaft langweilen? Die wird das BSW wegen des Friedens wählen, doch kaum jemand wird dieses Interview bis zum Ende hören. Man kennt das meiste schon. (cn)

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Andreas S. aus Lauchringen (11. November 2024 um 15:57 Uhr)
    Das Problem der Lohnabhängigen als handlungsunfähiger Klasse (wie sie sich aktuell gibt) wird sich durch eine Stellvertreterpolitik durch Parteien nicht ändern. Wagenknecht ist an den Lohnabhängigen oder an den Friedensfreunden nicht als handlungsfähiger Klasse, noch als handlungsfähigen Subjekten interessiert. Sie möchte die unzufriedenen Massen nur als Wahlvolk für ihre (!) Stellvertreterpolitik. Wagenknecht ist zwar eine Opposition, aber keine linke Alternative.
  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Rainer Erich K. aus Potsdam (11. November 2024 um 08:35 Uhr)
    Frieden ist alles – ohne Frieden ist alles nichts. Diese Einsicht vermittelte das BSW im Wahlkampf in den Ländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Viele Wähler haben dieser Partei daraufhin ihre Stimme anvertraut. Auch deswegen, weil das BSW eine Präambel in möglichen Koalitionsvereinbarungen anstrebte, die diesen Friedenswillen auch von seinen Koalitionspartnern signalisieren sollte. Wenn allerdings innerhalb des BSW schon wieder von dieser Linie abgewichen wird und maßgebliche Persönlichkeiten, auch Wagenknecht selber, den Ukraine-Konflikt betreffend, von einem völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieg schwadroniert, dann wertet dies angebliche Friedensbemühungen deutlich ab. Diese Aussagen sind realitäts- und wahrheitsfern und sie sind einer, die Kausalitäten zu berücksichtigenden Denkweise unwürdig. Solche Wortwahl kommt einem Anbiedern an die westlichen Narrative sehr nahe und schreckt sicher viele potenzielle Wähler ab. Daran werden auch Interviews in westlichen Medien wenig ändern. Nicht Worte, sondern Taten wollen die Wähler sehen.

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