Kleine Halle, keine Chance
Von Jens WalterEin Jahr lang musste sich der VfB Friedrichshafen in Geduld üben – nun kehrt der deutsche Vizemeister auf die europäische Volleyballbühne zurück. »Jeder freut sich auf dieses Comeback«, sagte Geschäftsführer Thilo Späth-Westerholt dem sid.
Doch statt in der Champions League tritt die Mannschaft von Trainer Adam Swaczyna ab Mittwoch (16.30 Uhr) gegen Mladost Zagreb im zweitklassigen CEV Cup an. Man wurde herabgestuft, weil die Hallenkapazität der eigenen Spacetech-Arena nicht den Anforderungen der Königsklasse entspricht.
»Sportlich wären wir wieder für die Champions League qualifiziert gewesen, aber wir haben nach wie vor keine Halle, in der 2.500 Zuschauer Platz finden«, erklärt Späth-Westerholt. Aus demselben Grund war Friedrichshafen im vergangenen Jahr zum Rückzug aus der Champions League gezwungen gewesen. »Es war extrem schmerzhaft für alle Beteiligten«, meint der VfB-Geschäftsführer: »Aber es war am Ende unausweichlich.«
Die Kosten für die Mietung von Fremdhallen wie der Ratiopharm-Arena in Neu-Ulm sind einfach zu hoch für den Verein. Um die 30.000 Euro pro Heimspiel wären laut Späth-Westerholt fällig gewesen – »wirtschaftlich nicht leistbar«. Der VfB habe in Abstimmung mit dem europäischen Verband CEV »alles versucht«, sagt der 37jährige, aber letztlich erhielt der Verein für die eigene Arena, die für 1.000 Fans Platz bietet, keine Freigabe.
Und auch in dieser Saison macht die unveränderte Hallensituation Friedrichshafens Ambitionen zunichte. »Wir konnten uns ja ein Jahr lang darauf vorbereiten, dass selbst wenn wir uns sportlich wieder qualifizieren, die Champions League für uns zumindest momentan nicht möglich ist«, gibt sich Späth-Westerholt gelassen. Die Enttäuschung habe man deshalb schon länger verwunden und darauf hingearbeitet, nun eben im CEV Cup starten zu können.
Die Teilnahme am zweithöchsten europäischen Wettbewerb war in der vergangenen Saison nicht möglich gewesen – zu kurzfristig. Die aktuelle Halle hätte zudem auch noch nicht alle Voraussetzungen erfüllt, erklärt der ehemalige Nationalspieler: »Die Vorfreude überwiegt daher.« Perspektivisch sehe sich der 13malige deutsche Meister natürlich wieder in der Champions League: »Im Moment müssen wir die Situation aber so annehmen, wie sie ist«, sagt Späth-Westerholt. Erst einmal will der VfB im CEV Cup »so weit wie möglich kommen«, denn: »International müssen wir uns nicht verstecken.«
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