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Aus: Ausgabe vom 14.11.2024, Seite 1 / Ausland
Krieg gegen Gaza

USA liefern weiter Waffen an Israel

Krieg gegen Gaza: Washington sieht trotz katastrophaler Lage keinen Anlass einzuschreiten
Von Ina Sembdner
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Israel »bemüht« sich: Exemplarisches Bild für den zerstörten Norden des Gazastreifens (11.11.2024)

Es kommt nach mehreren überschrittenen »roten Linien« nicht überraschend: Die US-Regierung will nach Ablauf einer von ihr gesetzten Frist zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen ihre Militärhilfe für Israel derzeit nicht einschränken. Das erklärte Außenamtssprecher Vedant Patel am Dienstag (Orstszeit) auf Nachfrage von Journalisten in Washington, D. C. »Wir haben nicht festgestellt, dass sie gegen das US-Recht verstoßen. Wir werden das jedoch weiterhin beobachten und genau aufpassen«, erklärte Patel. Israel habe in den vergangenen 30 Tagen einige Schritte unternommen, um auf die Forderungen der USA zu reagieren. Weitere Maßnahmen seien notwendig, um nachhaltige Fortschritte zu erzielen. Es gebe derzeit jedoch keine Änderung der US-Politik zu verkünden.

Acht internationale Hilfsorganisationen hatten jedoch genau das am Dienstag unter Verweis auf geltendes US-Recht gefordert. In der gemeinsamen Erklärung wurde auch ausgeführt, dass Israel die Forderungen der USA eben nicht erfüllt und noch dafür gesorgt habe, dass sich die Situation vor Ort – besonders im nördlichen Teil der palästinensischen Enklave – dramatisch verschlechtert hat. Das wurde am Mittwoch von israelischer Seite zurückgewiesen. Die für die Koordinierung der Hilfe zuständige Abteilung des Militärs, COGAT, erklärte, die humanitären Organisationen hätten sich vor der Vorlage ihres Berichts nicht mit dem Militär abgestimmt und keine Informationen von ihm eingeholt, so dass ihre Schlussfolgerung auf »unvollständigen Informationen« beruhe.

Derweil dringt das Militär im Norden weiter vor: Nach Angaben von Einwohnern belagerten die Streitkräfte Unterkünfte in Beit Hanun, in denen vertriebene Familien und die verbliebene Bevölkerung untergebracht sind. Wie Reuters weiter berichtete, würden sie gezwungen, nach Süden zu gehen. Die von Israel als »Evakuierung« ausgegebene Zwangsvertreibung aus dem Gebiet nährt die Annahme weiter, dass Israel »vor den Augen und Ohren der ohnmächtigen Welt eine ethnische Säuberung« durchführt, wie ein Bewohner aus Beit Lahia am Mittwoch via Chat-App gegenüber Reuters sagte.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Norbert S. aus München (14. November 2024 um 00:53 Uhr)
    Die Menschheitsverbrecher folgen weiterhin ihrem Propaganda-Spin »Das Gegenteil vom Verkündeten tun«, hilfsweise zur nachträglichen Rechtfertigung und Vertuschung der massenmörderischen Verbrechen: »Das Gegenteil vom Getanen verkünden.« Jede Wette, dass die Akteure selbst von Ausmaß und Wirkungsgrad der seit Jahrhunderten in die Köpfe gehämmerten Dauermassenhirnwäsche überrascht sind und dieser super simple Spin daher so unfassbar effektiv, geradezu effizient zu funktionieren scheint. So krass, dass »die Welt« (aka Menschheit) sich sogar angesichts Genozids und ethnischen Säuberungen freiwillig in angebliche »Ohnmacht« begibt …
  • Leserbrief von Istvan Hidy aus Stuttgart (13. November 2024 um 21:19 Uhr)
    Dass Israel seit seiner Gründung auf westliche Unterstützung angewiesen ist, sollte mittlerweile allgemein bekannt sein. Das Ausmaß dieser Unterstützung ist klar definiert, auch wenn es nicht immer öffentlich thematisiert wird. Israel wurde das Recht eingeräumt, mit allen westlichen Ländern freien Handel zu betreiben. Zudem ist Israel zugesichert, dass es im Falle eines Angriffs oder einer Bedrohung umfassend unterstützt wird. Die damit verbundenen Vorteile sind bekannt. Allerdings zeigt die heutige geostrategische Lage, dass der Westen weder bereit noch interessiert ist, einen von Israel initiierten Angriffskrieg zu unterstützen. Nicht ohne Grund ist noch immer unklar, wie es zu den Gewalttaten der Palästinenser am 7. Oktober 2023 kommen konnte – ein Ereignis, das von israelischer Seite als Rechtfertigung für ein militärisches Vorgehen gewertet wurde.