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Aus: Ausgabe vom 14.11.2024, Seite 2 / Inland
»Wirtschaftsweise«

Stillstand auch 2025

»Wirtschaftsweise« bescheinigen 0,4 Prozent Wachstum und »Versäumnisse«
Von David Maiwald
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Eine Maybach-Karosserie in einem der weltweit modernsten Werke für Elektroautos (Sindelfingen, 4.3.2024)

Die Krise setzt sich fest. Der Sachverständigenrat der Bundesregierung, die sogenannten Wirtschaftsweisen, hat seine Prognose für die deutsche Wirtschaft deutlich gesenkt. Wie der Rat am Mittwoch bei Vorstellung seines Jahresgutachtens in Berlin erklärte, soll die Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik 2025 um 0,4 Prozent wachsen. Im Mai war das Gremium noch von einem Wachstum um 0,9 Prozent ausgegangen. »Die anhaltende Wachstumsschwäche legt nahe, dass die deutsche Wirtschaft von konjunkturellen wie auch von strukturellen Problemen ausgebremst wird«, heißt es im Report der »Weisen«.

Das geht dem Jahresgutachten besonders auf sinkende Konsumausgaben und einen Rückgang der Industrieproduktion zurück. Das Potential bei letzterer liege aktuell »um mehr als fünf Prozent unter dem Wert, der im Jahr 2019 für das Jahr 2024 erwartet wurde«, teilte das Gremium mit. Das Papier spricht in der Überschrift deutlich von »Versäumnissen« und schlägt mitunter fatalistische Töne an.

So sei die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie »gegenüber wichtigen Handelspartnern« weiter gesunken, »und es zeichnet sich keine Verbesserung ab«. Und auch das globale Wachstum entwickelt sich entgegengesetzt. Weltwirtschaft und globale Industrieproduktion seien »mit deutlich positiven Raten« gewachsen. Für 2024 und 2025 geht der Sachverständigenrat hier mit Zuwächsen von jeweils 2,6 Prozent aus.

Private Haushalte hätten ihren Konsum in den Jahren 2023 und 2024 »bisher nur wenig erhöht«, hieß es weiter. Es bleibt ungewiss, wie der Rat auf den Passus kommen konnte, dass dies »trotz deutlicher Reallohnzuwächse« geschehen sei. Bekanntermaßen waren diese im Zuge der drastischen Preisexplosionen bei Energie und Lebensmitteln in den vergangenen Jahren derart rückläufig, dass sie bislang nicht ausgeglichen werden konnten.

Nun würden »pessimistische Erwartungen« über die weitere wirtschaftliche Entwicklung mit einer »Verlangsamung der Reallohnsteigerungen« dafür sorgen, dass sich Privathaushalte bei ihren Ausgaben auch im kommenden Jahr zurückhalten werden, teilte das Gremium mit. Die Bundesregierung hatte ihre Konjunkturprognose bereits im Oktober gesenkt. Nach einem Rückgang um 0,2 Prozent erwartet die zerbrochene Ampel für 2025 ein Wachstum von 1,1 Prozent.

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