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Aus: Ausgabe vom 14.11.2024, Seite 8 / Ansichten

Sozialdemokrat des Tages: Tiroler Landeschef

Von Dieter Reinisch
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Mag auf Luxus und Extravaganzen nicht verzichten: Der sich als Sozialdemokrat verstehende Georg Dornauer (Innsbruck, 17.8.2023)

Die österreichische Sozialdemokratie stolpert von einer Krise in die nächste. Seit Jahren ist sie von internen Skandalen und Auseinandersetzungen geprägt. Nun werden die gerade erst begonnenen Koalitionsverhandlungen mit der konservativen ÖVP und den liberalen Neos von einer neuen Krise überschattet. Doch diese dürfte Parteichef Andreas Babler gar nicht unrecht kommen: Der exzentrische Tiroler Landeschef und stellvertretende Landeshauptmann, Georg Dornauer, ist am Mittwoch von allen Ämtern »zur Seite getreten«, wie er betonte. Rücktritt sei das Zurücklegen der Posten keiner gewesen.

Dornauer war einer der lautesten Gegner von Babler. Für viele in der Partei war er Ausdruck »jener Werte, die mit der Partei nicht vereinbar sind«, wie die Sozialistische Jugend bekanntgab. Er vertrete keine sozialdemokratischen Werte, pflichtete ihr bald die SPÖ-Innsbruck aus der Tiroler Landeshauptstadt bei. Für andere war Dornauer aber gerade deshalb Sinnbild der heutigen SPÖ.

Politisch wurde Dornauer vielen außerhalb Tirols im Sommer 2023 bekannt, als er eine »restriktive Migrationspolitik« forderte. Vielleicht schaute er sich das Thema von seiner Freundin ab: Alessia Ambrosi. Sie ist Abgeordnete der faschistischen italienischen Regierungspartei Fratelli d’Italia. Dornauers exzentrisches Privatleben stand nicht erst dadurch in der Kritik. Der Sportwagenfan aus dem Lager von Hans Peter Doskozil, Bablers Gegenspieler um den Chefposten, der liebend gerne mit der FPÖ koalieren würde, wollte hoch hinaus – im Land und im Bund.

Doch nun wurde ihm ein Bild mit Jagdtrophäe zum Verhängnis: Denn Dornauer hatte 2019 seinen Jagdschein verloren – er ließ sein Jagdgewehr im Auto mit offenem Fenster liegen. Mit ihm beim Jagen: René Benko, der die milliardenschwere Signa-Pleite verantwortete. So arm kann Benko nicht sein: Der Jagdtrip fand auf einem Anwesen der Benko-Stiftung statt.

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