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Aus: Ausgabe vom 14.11.2024, Seite 8 / Abgeschrieben
Kräftevergleiche NATO-Russland

Greenpeace: NATO militärisch mehrfach Russland überlegen

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Greenpeace Deutschland legte am Montag eine 64seitige Studie unter dem Titel »Wann ist genug genug? Vergleich der Kräfte von NATO und Russland« vor. Darin heißt es zusammenfassend:

1. Militärausgaben: Die NATO-Staaten geben derzeit etwa zehnmal so viel Geld für ihre Streitkräfte aus wie Russland (1,19 Billionen US-Dollar zu 127 Milliarden US-Dollar). Selbst ohne die Ausgaben der USA und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Kaufkraft bleibt das deutliche Übergewicht zugunsten der NATO bestehen (430 Milliarden US-Dollar zu 300 Milliarden US-Dollar). Russland investiert derzeit rund ein Drittel seines gesamten Staatshaushaltes in das Militär (etwa sieben Prozent des BIP) – eine Belastung, bei der fraglich erscheinen muss, ob sie auf Dauer tragbar ist.

2. Großwaffensysteme: In sämtlichen dieser Waffenkategorien übertrifft die NATO Russland mindestens dreifach. Beispielsweise verfügen die NATO-Staaten über 5.406 Kampfflugzeuge (hierunter 2.073 in Europa), wohingegen Russland davon nur 1.026 besitzt. Lediglich bei strategischen Bombern erreicht Russland fast die USA (129 zu 140). Zudem hat Russland in vielen Waffenbereichen einen erheblichen technologischen Rückstand auf die NATO, der kaum innerhalb eines Jahrzehnts aufzuholen ist. (…)

3. Truppenstärke: Die NATO-Staaten haben über drei Millionen Soldat:innen unter Waffen und verfügen zugleich über ein tiefes Reservoir an Reservist:innen. Im Vergleich dazu hat Russland nur eine Personalstärke von 1,33 Millionen Soldat:innen, davon lediglich circa 40 Prozent westlich des Urals. (…)

4. Militärische Einsatzbereitschaft: Das russische Eingreifen in den syrischen Bürgerkrieg sowie der Verlauf der Invasion in der Ukraine zeigen, dass den russischen Streitkräften wesentliche Fähigkeiten fehlen, um auf dem Niveau der NATO einsatzfähig zu sein. Defizite zeigen sich in Kommandostruktur, Einsatzorientierung sowie der Verlegefähigkeiten von Truppen und
Großwaffensystemen. Im Gegensatz hierzu hat die NATO (dabei insbesondere die US-Streitkräfte) ihre Einsatzbereitschaft in den letzten Jahren bei unterschiedlichen Missionen unter Beweis gestellt.

5. Rüstungsbeschaffung und -produktion: Die NATO-Staaten dominieren den weltweiten Rüstungsmarkt mit über 70 Prozent des Gesamtumsatzes (der 100 größten Rüstungsfirmen der Welt), während Russlands Anteil hier lediglich 3,5 Prozent ausmacht. Von den 100 weltweit größten Rüstungskonzernen sind 42 aus den USA, 30 aus den restlichen NATO-Staaten. (…) Russland dagegen hat mit Beginn des Ukraine-Kriegs seine Rüstungsproduktion hochfahren müssen und entwickelt sich zu einer Kriegswirtschaft. Der Staat hat damit begonnen, massiv in die Wirtschaft einzugreifen. Die russische Rüstungsindustrie produzierte im ersten Quartal 2024 rund 60 Prozent mehr als noch vor der Invasion, ohne jedoch die im Krieg erlittenen Verluste ausgleichen zu können. (…)

6. Atomwaffen: Insgesamt herrscht zwischen NATO und Russland ein strategisches Gleichgewicht, beziehungsweise – angesichts der gesicherten gegenseitigen Vernichtungsfähigkeit – ist ein nukleares Patt zu bilanzieren. Die drei NATO-Nuklearwaffenstaaten USA, Frankreich und Großbritannien verfügen zusammen über 5.559 Nuklearsprengköpfe, Russland über 5.580.
(…)

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