Nachschlag: Schumi rammt
Die Entscheidung fällt in der 36. Runde: Beim Grand Prix von Australien 1994, dem letzten Rennen der Formel-1-Saison, verbremst sich der Führende Michael Schumacher im Benetton-Ford, schlittert von der Strecke. Sein britischer Konkurrent Damon Hill im Williams-Renault, in der Saisonwertung nur mit einem Punkt Rückstand, will vorbeiziehen, während Schumacher seinen lädierten Boliden wieder auf die Strecke lenkt – es kommt zum Crash. Beide müssen raus, der Vorsprung des 25jährigen Kerpeners reicht: Er ist der erste deutsche Champion der Formel-1-Geschichte. War die Kollision Absicht? »Schummel-Schumi«, titelt der Boulevard. Wahr ist: Schumacher fuhr immer am Anschlag, wusste sich mit allen Mitteln durchzusetzen, auch mit Fouls. Der Erfolg gibt ihm Recht: Obwohl er nur 14 der 16 Saisonrennen bestreitet, zudem zweimal nachträglich disqualifiziert wird – er ist Weltmeister. Und rast mit seiner »unfassbaren Gewaltgrazie« (J. Roth) doch in alle Herzen. Selbst von Trotteln wie mir, denen Motorsport nur Kreisfahren ist. (pm)
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