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Aus: Ausgabe vom 15.11.2024, Seite 2 / Ausland
Ukraine-Krieg

Kämpfe um Kraftwerksstadt

Ukraine Krieg: Russische Truppen in Kurachowe eingedrungen
Von Reinhard Lauterbach
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Zerstörungen in Kurachowe (7.11.2024)

Im Donbass sind russische Truppen inzwischen bis in die östlichen Randgebiete der Kraftwerksstadt Kurachowe westlich von Donezk vorgestoßen. Quellen beider Seiten berichteten über anhaltende Straßenkämpfe im Ostteil der Stadt. Gleichzeitig droht den südlich von Kurachowe stehenden ukrainischen Einheiten die Einkreisung. Sie hatten über mehrere Tage entlang des Flüsschens Suchi Jali den russischen Vormarsch von Süden aufgehalten. Mit der von Osten aus erfolgten Offensive auf Kurachowe ist ihre Position militärisch sinnlos geworden. Entsprechend zitierten ukrainische Medien dort kämpfende Soldaten mit der Aussage, die ukrainischen Einheiten seien bereit zum Rückzug, aber der entsprechende Befehl sei noch nicht gekommen. Andere ukrainische Militärs berichteten in Onlinemedien, die Armeeführung lasse Präsident Wolodimir Selenskij bewusst über die reale Lage im Unklaren, um in Kiew keine Panik zu schüren.

Derweilen kommt ein weiterer russischer Vorstoß in nördlicher Richtung westlich der Ortschaft Welika Nowosilka südwestlich von Kurachowe voran. Dort stehen die Angreifer nach Meldungen vom Donnerstag nur noch etwa 15 Kilometer von dem aufgrund seines Lithiumerzes bekanntgewordenen Dorf Schewtschenko entfernt. Die dortigen Lithiumvorkommen, die bisher zwar ausgewiesen sind, aber nicht genutzt werden, hat der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter mehrfach als einen westlichen Kriegsgrund bezeichnet. Die Erze dürften nicht in russische Hände fallen. In Kiew veranstalte Expräsident Petro Poroschenko, dessen Unternehmensgruppe die Erzlager bislang gehören, eine Durchhaltekundgebung seiner Anhänger und forderte seinen Nachfolger Wolodimir Selenskij auf, die Front auf jeden Fall zu halten.

Aus dem Raum Kupjansk im Norden der Front meldete am Mittwoch die für ihre aktuellen Karten des Geschehens bekannte ukrainische Internetseite deepstatemap.live, dass russische Stoßtrupps »wie in Paradeformation« in den östlich des Flusses Oskil gelegenen Teil der Stadt eingedrungen seien. Östlich von Kupjansk habe es »keine feste Front« mehr gegeben. Später dementierte der ukrainische Generalstab den teilweisen Verlust von Kupjansk und erklärte, der Gegner sei »vernichtet« worden. Was den Vorstoß als solchen bestätigte.

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