Musik, Maschinen, Mythen
Von Michael SaagerDie Realität ist heute so beschaffen, dass in ihr mehr Science-Fiction liegt als in einer Reise in den Weltraum.« Der Satz stammt von Kraftwerk. Die Mitglieder der 1970 in Düsseldorf gegründeten Band spielen darin auf die bisweilen surreal anmutende Kälte und phantastische Künstlichkeit von Technologien an. Maschinen faszinierten sie, der Geist der Technik hatte es ihnen angetan. In ihren melancholischen elektronischen Songs hauchten sie Maschinen, Techniken und technologischen Komplexen mit sanftem Gesang und synthetisch verfremdeten Roboterstimmen Leben ein. Sie machten die Autobahn, die Eisenbahn, den Taschenrechner, das Radio zu beseelten Wesen.
Einige Bücher sind geschrieben worden über die (vier) Mensch-Maschinen-Musiker und ihr revolutionäres, mindestens hochinteressantes Konzept elektronischer Popmusik. Von Uwe Schütte stammt das jüngste: »Wir sind die Roboter«, erschienen zuerst auf englisch, kommt es Ende November im Btb-Verlag auf deutsch heraus. Ein schöner Anlass, noch einmal über die Bedeutung von Kraftwerk – damals und heute – zu plaudern. Über Krautrock, Düsseldorf, Detroit-Techno und den Rest der Welt. Es diskutieren am 19. November der Journalist Jens Balzer, der Musiker Pyrolator (Der Plan, Fehlfarben) und Uwe Schütte. Den Abend moderiert der Journalist Alexis Waltz (Groove).
19. November, Fahimi-Bar, Skalitzer Straße 133, Berlin-Kreuzberg, Einlass 19 Uhr, Beginn 20 Uhr
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