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Aus: Ausgabe vom 21.11.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Antirussische Tradition

Unternehmen Barbarossa | Arte, Di., 20.15 Uhr
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Der Überfall Nazideutschlands auf die Sowjetunion im Juni 1941 war eines der ungeheuerlichsten Verbrechen überhaupt. Angesichts der gegenwärtigen Konfrontation mit Russland kann daran gar nicht genug erinnert werden. Entscheidend wäre allerdings, nicht immer wieder dieselben Klischees aufzuwärmen, wie es auch in dem Arte-Zweiteiler »Unternehmen Barbarossa« geschieht. Zum Beispiel: Befand sich die Rote Armee damals tatsächlich in einem derart schlechten Zustand, wie es in der Doku dargestellt wird? Zwei Monate vor dem Angriff hatten die UdSSR und Japan im April 1941 einen Neutralitätsvertrag abgeschlossen, der bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs Bestand hatte. Grund war, dass es der Sowjetunion 1939 gelungen war, dem Kaiserreich in der Schlacht vom Chalchyn Gol eine vernichtende Niederlage zuzufügen. Überhaupt unterschätzten auch die deutschen Invasoren die Wirtschaftsstärke und Kampfkraft der UdSSR – die bis heute in altbekannter antirussischer Tradition kleingeredet werden. (jt)

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