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Aus: Ausgabe vom 22.11.2024, Seite 1 / Ausland
Atomkriegsdrohung

Pentagon: Atomkrieg »akzeptabel«

Moskau und Beijing kritisieren Äußerungen aus Washington
Von Arnold Schölzel
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Palmdale, USA, 3. Dezember 2022: Vorstellung eines neuen Tarnkappenbombes B-21 - für »smarte« Atomwaffen

Die USA seien bereit, bei Bedarf Atomwaffen einzusetzen, würden dies aber nur zu Bedingungen tun, die für das Land und seine Interessen »akzeptabel« seien, sagte Konteradmiral Thomas Buchanan, Sprecher des US Strategic Command (U. S. Stratcom) am Mittwoch in Washington. Er sprach im Center for Strategic and International Studies (CSIS) bei der Vorstellung des Berichts »Project Atom 2024«.

Auf die Frage einer Moderatorin, was er über das »Gewinnen« eines Atomkrieges denke, antwortete er, ein solcher Krieg müsse vermieden werden, aber: »Wenn ein Schlagabtausch nötig wird, dann wollen wir ihn unter Bedingungen haben, die für die USA am akzeptabelsten sind.« Das bedeute, zu gewährleisten, dass die USA auch danach weitgehend als »Weltführer« angesehen werden. Das könne man nicht sein, wenn man verloren habe. Ein Teil des Atomarsenals müsse daher zur weiteren Abschreckung erhalten bleiben. Der Admiral forderte gleichzeitig einen kontinuierlichen Dialog mit Russland, China und der DVRK, um das Risiko zu verringern, und fügte hinzu, dass »Atomwaffen politische Waffen seien«.

Am Donnerstag kommentierte Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Buchanans Äußerungen: »Wir haben im Rahmen unserer Atomdoktrin betont, dass Russland eine verantwortungsvolle Position einnimmt, wenn es darum geht, alle Anstrengungen zu unternehmen, um einen solchen Konflikt zu verhindern.« Russland erwarte, »dass andere Länder die gleiche verantwortungsvolle Position einnehmen und sich nicht auf provokative Aktionen einlassen«. Schärfer fiel die Reaktion in Beijing aus. Lin Jian, der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, erklärte, Buchanans Worte spiegelten »das veraltete Denken der USA in ihrem Streben nach globaler Hegemonie und absolutem strategischem Vorteil wider«. Sie hätten in den vergangenen Jahren ihre atomaren Fähigkeiten kontinuierlich ausgebaut, Mittelstreckenraketen und Raketenabwehrsysteme stationiert und das globale strategische Gleichgewicht destabilisiert.

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