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Aus: Ausgabe vom 25.11.2024, Seite 3 / Schwerpunkt
Bodenschätze

Sahelallianz macht ernst

Burkina Faso, Mali und Niger lassen sich nicht mehr zu Sondertarifen ausbeuten
Von Jörg Kronauer
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Alles Handarbeit: In Sikasso wird Gold mit bloßen Händen aus der Erde gegraben (11.12.2017)

Schluss mit der Ausplünderung: Die Regierungen Malis, Burkina Fasos und Nigers, die sich jüngst zu einer Sahelallianz zusammengeschlossen haben, gehen nicht mehr, wie einst ihre Vorgänger, mit Samt-, sondern mit Boxhandschuhen mit den westlichen Rohstoffunternehmen um, die sich bislang an den Bodenschätzen ihrer Länder bedient haben. Beispiel Mali: Dort ist ein neuer, im Jahr 2023 verabschiedeter Bergbaukodex in Kraft, an den die Regierung nun die bestehenden Verträge mit den im Land tätigen Firmen anpasst. Einige Unternehmen, die Malis reiche Goldvorkommen abbauen, kooperieren dabei bereitwillig; andere sperren sich noch. Zudem treibt Bamako ausstehende Steuern und sonstige Abgaben ein. In einem Fall – dem des kanadischen Unternehmens Barrick Gold, das die größte Goldmine des Landes ausbeutet, die Mine Loulo-Gounkoto – geht es Berichten zufolge um eine halbe Milliarde US-Dollar. Mehrfach haben Malis Behörden inzwischen Manager nicht kooperationswilliger Unternehmen zeitweise inhaftiert. Vor rund einer Woche zahlte die australische Firma Resolute Mining 160 Millionen US-Dollar, um ihren Chef Terence Holohan freizubekommen. Westliche Branchenvertreter schäumen.

Größere Unruhe – manche sprechen von Panik – breitet sich auch unter den westlichen Firmen aus, die bislang in Burkina Faso Gold abbauen. Dort hat Staatschef Ibrahim Traoré geäußert, sein Land sei durchaus in der Lage, den wertvollen Rohstoff eigenständig zutage zu fördern. Macht Ouagadougou ernst? Die Kurse mehrerer westlicher Rohstoffunternehmen, die in Burkina Faso aktiv sind, rauschten daraufhin stark nach unten. In Niger wiederum geht die Ära, in der Frankreich sich ganz nach Lust und Laune an den Uranvorräten des Landes bediente und der Bevölkerung vor allem Umweltschäden zurückließ, dem Ende entgegen. Der französische Staatskonzern Orano hat bereits zum 31. Oktober den Uranabbau eingestellt und warnt nun, das Unternehmen Somaïr, mit dem er die Förderung vor Ort betreibt, drohe finanziell zu kollabieren. Die Regierung in Niamey wiederum lässt inzwischen öffentlich durchblicken, sie könne Orano endgültig aus dem Land werfen und statt dessen intensiver mit russischen Unternehmen kooperieren. Dabei hofft sie auf bessere Bedingungen für Niger.

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