Nachschlag: Entenpresse
Eine amerikanische Kleinfamilie verschlägt es mit den Schlümpfen nach Paris, um die entführte Schlumpfine zu befreien. Ihre französische Muttersprache haben die amerikanisierten Schlümpfe zwar vollständig vergessen, aber für Witze über geschwisterlichen US-amerikanisch-französischen Kulturtransfer reicht’s (»Was, die haben auch eine Freiheitsstatue hier?«). Schlumpfine spielt Baseball mit einem Minibaguette und einer Weinbergschnecke (die prompt auf der Nase einer Pariser Schneckenesserin landet). Brendan Gleeson wird vom bösen Zauberer Gargamel in eine Ente verwandelt und landet im Entenkäfig eines Restaurants. Bevor aus ihm Stopfleber wird, kann er noch zusammen mit den anderen Enten befreit werden, während im Bildvordergrund ein Becken voller Hummer zu sehen ist, die natürlich niemand befreit. Auch Gargamels Schlumpfessenzextraktionsmaschine ist einer Entenpresse nicht unähnlich. Eine versteckte Polemik gegen den latenten Sadismus in verfeinerten (»französischen«) Essgewohnheiten. (aha)
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