Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Montag, 23. Dezember 2024, Nr. 299
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 02.12.2024, Seite 1 / Inland
Tarifrunde bei Volkswagen

Warnstreiks bei VW beginnen

Nach drei Verhandlungsrunden: IG Metall kündigt harten Tarifkampf bei Volkswagen an
Von Susanne Knütter
Auslaeuten_der_Fried_84286069.jpg
Streikbereitschaft mit Pyros untermauert: VW-Beschäftigte am Sonnabend vor dem VW-Werk in Zwickau

Mit Glocke in Wolfsburg und Bengalos in Zwickau hat die IG Metall am Sonntag das Ende der Friedenspflicht bei Volkswagen begangen. Diesen Montag beginnen Warnstreiks in allen Werken mit VW-Haustarifvertrag. Am Freitag hatte Volkswagen die Lösungsvorschläge von Gewerkschaft und Betriebsrat zurückgewiesen. Sie sahen eine Kostenentlastung von 1,5 Milliarden Euro vor, indem eine mögliche Tariferhöhung vorerst nicht ausgezahlt und statt dessen in einen Zukunftsfonds für flexible Arbeitszeitverkürzungen eingebracht würde. »Was nun folgt, ist der Konflikt, den Volkswagen herbeirief«, erklärte Thorsten Gröger, IG-Metall-Verhandlungsführer am Sonntag. »Wir wollten ihn nicht, aber wir werden ihn so engagiert führen, wie notwendig!« Die IG Metall ist demnach bereit, den »härtesten Tarifkampf, den Volkswagen je gesehen hat«, zu führen.

In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. Hinzu kommen mehr als 10.000 Beschäftigte bei VW Sachsen, für die 2021 eine Angleichung an den Haustarif vereinbart wurde. VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Die Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen seit mehr als 30 Jahren ausschloss, wurde aufgekündigt. Ab Juli 2025 wären damit auch Kündigungen möglich.

VW-Finanzvorstand Arno Antlitz begründete das zuletzt unter anderem mit enormen Überkapazitäten. Auf dem europäischen Markt würden derzeit zwei Millionen Fahrzeuge weniger verkauft als vor der Coronapandemie. Für VW bedeute das, dass 500.000 Autos jährlich fehlten. Das entspreche der Kapazität von zwei Standorten. Laut Betriebsrat sind mindestens drei Werke und Zehntausende Arbeitsplätze bedroht. Als gefährdet gelten vor allem die Fabriken in Dresden und Osnabrück. Bei letzterer gilt der Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie. Dort wird am Montag daher nicht gestreikt.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Inland