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Aus: Ausgabe vom 02.12.2024, Seite 5 / Inland
Konjunktur der Autoindustrie

Rückgang bei Verkäufen

Konjunkturschwäche der Autoindustrie verschärft sich im dritten Quartal weltweit und besonders in der BRD
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Warten auf den Verkauf: Ford Elektroautos vom Typ »Explorer« auf dem Werksgelände in Köln (20.11.2024)

Die Konjunktur der Autoindustrie ist weltweit im Sinkflug. Das zeigt sich unter anderem an niedrigeren Umsätzen und Gewinnen deutscher Schwergewichte. So lag der operative Gewinn von Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW von Juli bis September bei rund 7,1 Milliarden Euro – und brach damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um annähernd die Hälfte ein. Das geht aus einer Analyse der Finanzkennzahlen der 16 weltweit größten Autokonzerne hervor, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY durchgeführt hat.

Im dritten Quartal wirtschafteten die deutschen Autobauer sechs Prozent weniger, insgesamt 145,4 Milliarden Euro. Die Entwicklung des ersten Halbjahres wurde damit fortgeschrieben. Von Januar bis Juni war der Gewinn der Unternehmen aus Wolfsburg, Stuttgart und München im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent gesunken, der Umsatz ging um 0,4 Prozent zurück.

Der Erlös aller untersuchten Konzerne sank im dritten Quartal um 1,9 Prozent auf rund 485,9 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern lag mit gut 29 Milliarden Euro rund 23,7 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Die Autobauer aus den USA allerdings verbuchten zuletzt ein Gewinnplus von 23 Prozent und acht Prozent Umsatzwachstum.

Sichtbar wird die Krise auch an der Zahl der verkauften Autos. Die meisten großen Konzerne setzten weniger Neuwagen ab als ein Jahr zuvor. Insgesamt gingen die Verkäufe um 5,6 Prozent zurück. Nur wenige Firmen wie Tesla und Ford konnten mehr Fahrzeuge verkaufen. Insbesondere die Konkurrenz auf dem wichtigen Automarkt China spitzt sich zu. Dort verzeichneten alle Hersteller bis auf Tesla – der E-Auto-Hersteller legte um 30 Prozent zu – im dritten Quartal zweistellige Absatzeinbußen.

Vorbei sind aktuell auch die Zeiten, in denen deutsche Autobauer zu den profitabelsten weltweit zählten. Aufgrund des Gewinneinbruchs hat sich ihre Marge, die den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz setzt, mit 4,9 Prozent fast halbiert, heißt es in der EY-Untersuchung. Die durchschnittliche Marge aller Konzerne lag bei 6,0 Prozent (minus 2,0 Punkte).

Mit 12,7 Prozent profitabelster Autokonzern war demnach Suzuki, gefolgt von Kia (10,0 Prozent) und Tesla (10,8 Prozent). Mercedes-Benz lag mit einer Gewinnmarge von 7,3 Prozent auf dem siebten Platz. BMW folgt mit 5,2 Prozent auf dem neunten Platz, Volkswagen abgeschlagen auf dem zwölften Rang (3,6 Prozent). Von den 16 analysierten Unternehmen konnten im dritten Quartal drei ihre Marge verbessern, die übrigen verzeichneten eine sinkende Profitabilität.

Die Konzerne reagieren auf diese Veränderungen mit Kürzungsprogrammen. Ford will bis 2027 in Deutschland 2.900 Stellen streichen. Bei VW stehen Lohnkürzungen, Werksschließungen und Stellenabbau im Raum. Und auch die Zulieferer Bosch, ZF, Continental und Schaeffler wollen Tausende Stellen streichen. (dpa/jW)

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