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Aus: Ausgabe vom 02.12.2024, Seite 16 / Sport
Sportpolitik

Könnte teuer werden

Unruhe beim DOSB vor der Mitgliederversammlung am 7. Dezember
Von Andreas Müller
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Mit dem Zug nach Paris: Torsten Burmester Vorstandsvorsitzender DOSB, Jürgen Schrapp, Mannschaftskapitän der deutschen Sitzvolleyballer, Jürgen Beucher Präsident DBS und der Kölner Bürgermeister Andreas Wolter

Die Personalie Torsten Burmester könnte für zusätzliche Turbulenz auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Sonnabend in Saarbrücken sorgen. Der frühere Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbandes, der 2022 beim DOSB als Vorstandsvorsitzender andockte, wird das wichtige Jahrestreffen jedenfalls nicht moderieren, wie es vorgesehen war. Der 61jährige will im nächsten Herbst Kölner Oberbürgermeister werden und wurde nach dieser Ankündigung vom DOSB im vorigen Monat umgehend »freigestellt«. Das allein wird die Gemüter bei Vertretern von 16 Landessportbünden, 43 Spitzenverbänden des olympischen Sports und 25 Verbänden des nichtolympischen Sports vielleicht nicht erregen, sondern die Frage, wie die DOSB-Spitze um Präsident Thomas Weikert den Vertrag mit einem Mann, der mit seinem Kopf schon länger im Kölner Wahlkampf zu sein scheint, noch bis 2029 verlängern konnte – was eine Abfindung besonders teuer macht.

Abfindung oder Prozess, dazwischen scheint es arbeitsrechtlich nichts zu geben für den Dachverband. Und das ausgerechnet in Zeiten, in denen für die Sportzentrale deutliche Mindereinnahmen aus der Vermarktung olympischer Insignien ins Haus stehen. Hatte die Deutsche Sportmarketing GmbH (DSM) – im wesentlichen aus Erlösen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) – dem DOSB unter dem Rubrum »olympische Vermarktung« laut Vertrag im vorigen Jahr noch 8,944 Millionen Euro überwiesen und für dieses Jahr 9,239 Millionen Euro, so wird sich die Summe im kommenden Jahr auf nur noch 4,482 Millionen Euro deutlich verringern.

Neben der Diskussion um die Personalie Burmester, für den es einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin an der hauptamtlichen Spitze des DOSB zu bestellen gilt, steht in Saarbrücken zugleich eine Kampfabstimmung um den freigewordenen Platz eines DOSB-Vizepräsidenten an. Oliver Stegemann als Abgesandter des nichtolympischen Sports hatte sein Amt Anfang Juni zur Verfügung gestellt. Anlass oder auch Ursache mochten die Querelen um die Ausrichterstadt für die World Games 2029 gewesen sein – der DOSB-Zuschlag ging schließlich an Karlsruhe, Mitbewerber Hannover fühlte sich ausgebootet. Für Stegemanns Nachfolge als Vize bewerben sich insgesamt fünf Kandidaten: Jörg Ammon, Präsident des Bayerischen Landessportverbandes; Professor Manfred Engelhardt, seit 1987 Präsident der Deutschen Triathlonunion; Marco Heuss vom Deutschen Verband für Freikörperkultur; Michael John, Vizepräsident der Nichtolympischen Verbände Deutschlands (NVD) sowie Jörn-Torsten Verleger von der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG).

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