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Aus: Ausgabe vom 07.12.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Hierarchie

Triangle of Sadness | Do., 23.50 Uhr, SRF 1
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»So tun, die nur auf Praß bedacht, / Schlemmen und demmen Tag und Nacht« – Sebastian Brant, »Daß Narrenschyff«

»Triangle of Sadness« besteht dem Titel gerecht aus drei Teilen. Der erste betrifft Casting, Modenschau, Kreditkarte; der zweite ist dem Gesellschaftsbild schlechthin gewidmet: dem Schiff, hier ein havariertes Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer. Die Kreuzfahrt besteht wie schon Sebastian Brants »Daß Narrenschyff« (Basel, 1494) aus Emblemen, kleinen moraltheologischen Bildchen zuzüglich Spruch und Abhandlung: »Wer sammelt, was vergänglich ist / Begräbt seine Seele in Kot und Mist.« Der dritte Teil des Films gilt der Robinsonade und ist von der alten britischen Boulevardkomödie »The Admirable ­Crichton« abgekupfert. Verfilmt wurde sie 1957 von Lewis Gilbert. Da übernahm der konservative Butler einer liberalen Aristokratenfamilie auf der einsamen Insel die Alleinherrschaft und sorgte für das Fortbestehen der Kastengesellschaft unter umgekehrten Vorzeichen. Ohne soziale Hierarchie gibt es keine Gesellschaftskomödie. Das Genre lädt gern dazu ein, Relationen mit Substanzen zu verwechseln. (aha)

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