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Aus: Ausgabe vom 10.12.2024, Seite 1 / Natur & Wissenschaft
Klimawandel

Das wärmste Jahr

Erdbeobachtungsprogramm Copernicus: Temperaturen 2024 liegen wohl noch über dem heißen Vorjahr
Von Wolfgang Pomrehn
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Die Temperaturrekorde reißen nicht ab. Der zurückliegende November war nach dem November 2023 im globalen Mittel der wärmste in der Geschichte der Temperaturaufzeichnungen. Das geht aus der jüngsten Bilanz des EU-Klimaprogramms Copernicus hervor, das regelmäßig Satelliten- und Wetterdaten für einen Überblick über den Zustand des Klimasystems auswertet. Über den ganzen Planeten gemittelt lag der November um 1,62 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Damit war er in den letzten 17 Monaten bereits der 16. Monat, der dieses Level um mehr als 1,5 Grad Celsius überragte.

2015 hatten sich die Staaten in der Pariser Klimaschutzübereinkunft darauf geeinigt, dass diese Schwelle von 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau »möglichst nicht überschritten« werden sollte. Mit den neuesten Daten sei nahezu sicher, dass 2024 zum wärmsten Jahr in der Geschichte der Aufzeichnungen werde, so die stellvertretende Direktorin des Copernicus Climate Change Services, Samantha Burgess. Ebenso könne davon ausgegangen werden, dass 2024 das erste Kalenderjahr werde, in dem die Temperatur um mehr als 1,5 Grad Celsius über besagtem Niveau liegt. »Das heißt nicht, dass das Pariser Abkommen bereits gebrochen ist, aber es bedeutet, dass ehrgeiziger Klimaschutz nötiger als je zuvor ist«, so Burgess.

Das 1,5-Grad-Ziel wurde einst aufgrund des Drängens von Bolivien und einiger anderer Länder des Südens eingeführt und bedeutet, dass die globale Temperatur gemittelt über einen Zeitraum von mehreren Jahren dieses Niveau nicht überschreiten sollte. Verharrte die globale Temperatur länger auf diesem Niveau, wäre das Absterben der Korallenriffe in den tropischen Meeren ziemlich sicher. Außerdem liegt für die großen Eismassen auf Grönland und in der Antarktis irgendwo im Bereich über diesem Schwellenwert ein Punkt, an dem ihr weiteres Abtauen nicht mehr aufzuhalten sein wird, nicht einmal, wenn die Temperatur wieder um einige Zehntel Grad sinken sollte.

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