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Aus: Ausgabe vom 10.12.2024, Seite 8 / Ansichten

Allestuer des Tages: Friedrich Merz

Von Arnold Schölzel
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Joachim-Friedrich Martin Josef Merz

Am Donnerstag Söders Pesthauch im Nacken: Habeck raus. Am Sonnabend Bild-Spendengala »Ein Herz für Kinder« vergeigt, obwohl doppelt so viel berappt wie Söder und Lindner (jeweils 2.000 Euro) – »knickrige Reiche«, hämt das Internet. Am Sonntag Grünen-Anschleimen: Sagt deren Kovorsitzender Felix Banaszak doch der Mediengruppe Bayern, persönlichen Austausch mit CDU-Chef Friedrich Merz habe es noch nicht gegeben, sei aber »schon terminiert«. Da musste Carsten Linnemann, CDU-Generalsekretär, von der Leine: »Ein Treffen ist nicht geplant.« Kandidieren ohne Ranwanzer war einfacher.

Am Montag aber Erholung wie im Sauerland. Friedrich klettert in Kiew aus einem Zug: »Auf die Minute pünktlich, die ukrainische Bahn«. Und das WLAN »perfekt«. Die Gastgeber sind enthusiasmiert. Wolodimir »Fass ohne Boden« Selenskij trägt seinen Wunschzettel vor: Raketen, Raketen, Raketen und vor allem den »Taurus«. Beim Spendenthema ist Merz seit »Herz für Kinder« aber vorsichtig: Selenskij »kennt unsere Position zum ›Taurus‹. Daran hat sich nichts geändert«. Großzügig ist der Lange gegenüber dem Kleinwuchs bei allem, was nichts kostet: Abwarten, was Trump bringt, aber dennoch planen – Deutschland, Frankreich, Großbritannien zusammen. Selenskij will noch Dänemark dabeihaben. Das feierte soeben fünf Jahre Schweinepestzaun an der dänisch-deutschen Grenze, die haben langen Atem. Merz bekundet »großes Interesse«.

Auf X meldet er um 12.10 Uhr: »Wir werden alles tun, um die Ukraine mit dem zu unterstützen, was sie für ihr Recht auf Selbstverteidigung braucht.« Fragt X-Nutzer »pulpo404«, was da auf dem Selenskij-Merz-Foto aus des Allestuers Ärmel blitzt: »Ist das eine Rolex ›Yachtmaster Platin‹?« Preis um die 15.000 Euro. Und jemand ätzt, ob »alles tun« bedeute, »also auch in den Krieg ziehen?« Klar, mit Rolex für alles.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Rainer Erich K. aus Potsdam (10. Dezember 2024 um 07:55 Uhr)
    Ja, und war es denn nun eine Rolex oder nicht?! Herrlich sarkastischer Text, dem nicht hinzuzufügen ist. Dazu ein Bild vom Rolex-Träger mit einer Befroffenheitsmiene, die er bestimmt vor dem Rasierspiegel geübt hat. Was für ein heuchlerischer Kriegstreiber!
    • Leserbrief von Fert aus Theusdorf (10. Dezember 2024 um 13:30 Uhr)
      Wozu braucht jemand in der Position eines Fast-Kanzlers sowas prekäres wie einen Zeitmesser? Ist doch egal, wie spät es ist … Oder muss er früh um 6 zur »Arbeit«?

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