Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Donnerstag, 12. Dezember 2024, Nr. 290
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 10.12.2024, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Epidemiologie

Ursache vorerst unklar

WHO teilt mit: »Krankheit X« könnte auch bekannte Ursachen haben
Von Felix Bartels
Symbolfoto_Mpox_Ausb_84367826.jpg

There is no glory in prevention. Verhindert man eine Katastrophe trotz zügiger Maßnahmen nicht, wird man verantwortlich gemacht. Verhindert man die Katastrophe, weiß alle Welt hernach, dass kein Grund zum Handeln bestand, weil es doch glimpflich ausgegangen ist. In jedem Fall befindet der Warner sich in schlechter Lage, es sei denn, er heißt Kassandra und kann sich was auf sein Nachhervorherbessergewussthaben einbilden. Fast ließe sich sagen, die Katastrophe sei seine Rettung, wie umgekehrt ihr Ausbleiben zur Rettung all derer wird, die sonder Kenntnis immer schon wussten, dass nie ein Grund zum Handeln vorlag. Differenzieren scheint eine nicht sonderlich verbreitete Übung zu sein. In betreff der Coronapandemie etwa gilt ebenso, dass das schnelle Reagieren nötig war, wie gilt, dass man regierungsseitig in den Jahren 2021 und 2022 den Ausweg aus den kraftvoll angeschobenen Prozessen nicht gefunden hat. Was immer sonst daraus folgt, für das erste Auftauchen einer möglichen Katastrophe gilt: Lieber mehr tun als weniger.

Bei der »Krankheit X«, die sich gegenwärtig im Kongo ausbreitet, verhält sich das nicht anders. Neue Dinge müssen verstanden werden, doch die Praxis hat die dafür nötige Zeit nicht. Nach einer Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht die Möglichkeit, dass »Krankheit X« – anders, als zunächst angenommen – keine rundweg neue Krankheit sein könnte. Anhand der Symptome »werden akute Lungenentzündung, Influenza, Covid-19, Masern und Malaria als mögliche Ursachen in Betracht gezogen«, teilte die Organisation am Sonntag mit.

In der abgelegenen Region Panzi (Provinz Kwango) sind mittlerweile 406 Fälle gemeldet, davon 31 Todesfälle, betroffen sind überwiegend Kinder, besonders im Alter von unter fünf Jahren, alle von ihnen schwer unterernährt. Die Gesundheitsbehörden der betroffenen Provinz hatten schon vor Tagen von mehr als 130 verstorbenen Patienten gesprochen – anders als etwa im Bericht des dortigen Gesundheitskrisenzentrums sind dabei auch Menschen erfasst, die ohne ärztliche Behandlung zu Hause starben, aber dieselben Symptome aufwiesen. »Malaria ist eine in diesem Gebiet weitverbreitete Krankheit«, berichtete die WHO. »Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist auch möglich, dass mehr als eine Krankheit zu den Fällen und Todesfällen beiträgt.« Was als »Krankheit X« bezeichnet wird, muss also vorerst als Profil von Symptomen verstanden werden.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Natur & Wissenschaft