Netz bejubelt Attentat auf Versicherungsboss
New York. Seit Luigi Mangione vergangenen Montag (Ortszeit) von der Polizei gefasst und seine Identität bekannt wurde, trendet weltweit »FREE LUIGI« auf X. Wie zahlreiche Medien berichten, hatte er am 4. Dezember mutmaßlich Brian Thompson, den Chef der US-amerikanischen Versicherung United Healthcare, auf offener Straße erschossen. »Diese Parasiten haben es einfach verdient«, heißt es in seinem Manifest, das Ken Klippenstein am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichte. Die USA hätten das teuerste Versicherungssystem, belegten international aber nur Platz 42 bei der Lebenserwartung. »Abstreiten«, »Verteidigen« und »Entsorgen«, Begriffe aus dem Jargon der Versicherungskritik, schrieb er auf die Patronen. Nun ist er wegen Mordes angeklagt und bekommt zwecks Verteidigung Spenden aus aller Welt, berichtete Reuters am Donnerstag. Mehr als 31.000 US-Dollar wären zusammengekommen, und Luigi sei zu einem irren Mix »aus Volksheld, Promi und Onlineschwarm« geworden. »Menschen die Gesundheitsversorgung zu verweigern ist Mord, aber niemand wird für dieses Verbrechen angeklagt«, schrieb ein Spender und nannte das Attentat einen »gerechtfertigten Totschlag«. Mangione würde zum »Märtyrer« gemacht, kommentierte Felipe Rodriguez, Professor am John Jay College of Criminal Justice. Viel Sympathie für einen Attentäter, wenig für Ausbeuter. (nu)
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