Aufstand im Nordosten
Von René LauFußballfans haben so ihre Erfahrungen mit Fußballverbänden, zwielichtigen Funktionären und undurchsichtigen Entscheidungen. Viele Fans wären ja schon zufrieden, wenn die Verbände erledigten, wofür sie zuständig sind: die ordnungsgemäße Organisation des Spielbetriebs. Auch sollten die Verbände gerade in den unteren Ligen für diejenigen da sein, die ihre Basis bilden: die Vereine. Die Vereine sind die Mitglieder der Verbände und machen deren sportliches Ansehen aus. Da gibt es u. a. den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV). Aus dem Deutschen Fußballverband der DDR hervorgegangen, tummeln sich im Nordosten viele Traditionsvereine, die teilweise mehr Europapokalspiele gemacht haben, als mancher Fan im Westen je erleben wird. Und dort an Spree, Saale und Elbe wächst immer mehr der Unmut über das Handeln der eigenen Funktionäre. Die planen die Organisation der Regionalliga lieber anhand der Wünsche der TV-Partner oder machen gleich einen Kniefall vor der Polizei bei deren Wünschen zu den Spielansetzungen.
Die Vereine als Hauptakteure schauen meist in die Röhre. Sie sind die letzten, deren Vorstellungen der NOFV bei der Organisation des Spielbetriebs berücksichtigt. Nun reicht es. Zwölf Vereine der Regionalliga richten in einem Brandbrief ihre Forderungen an die Verbandsfunktionäre. Sie fordern, dass bei der Saisonplanung zuvorderst die Interessen der Vereine beachtet werden müssen und nicht die des jeweiligen TV-Partners oder die der Sicherheitsbehörden. Spiele sollen um 14 Uhr am Wochenende beginnen und Spiele mit mehr als 200 Kilometern Anfahrt stets am Wochenende stattfinden. Nachholspiele sollen nie unter der Woche angesetzt werden. Des weiteren müssen die Vereine mehr in die Planung einbezogen werden, um die Organisation der Spieltage besser gewährleisten zu können. All dies, um mehr Zuschauer- und Cateringeinnahmen zu erreichen. Schließlich sind dies neben den Sponsoren die Hauptquellen der Einnahmen der Vereine in der viertklassigen Regionalliga.
All das sind Forderungen, die es in sich haben, aber dringend notwendig sind. Die Funktionäre des NOFV müssen endlich begreifen, dass sie zuvorderst für die Vereine da zu sein haben und erst danach für TV und Polizei.
»Sport frei!« vom Fananwalt.
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Mehr aus: Sport
-
Die Starken zu stark
vom 13.12.2024