Zentralafrika droht Konkurs
Von Jörg TiedjenDie Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft (CEMAC) steht kurz vor der Pleite. Daher trafen sich die Regierungs- und Staatschefs ihrer fünf Mitgliedstaaten am Montag zu einem außerordentlichen Krisengipfel in Kameruns Hauptstadt Jaunde. Gekommen waren der Premierminister der Republik Kongo, der Chef der Übergangsregierung in Gabun, der Präsident der Zentralafrikanischen Republik sowie sein äquatorialguineischer Amtskollege. Lediglich aus dem Tschad reiste laut dem Sender CRTV nur der Finanzminister an.
Ausgelöst wurde die aktuelle Krise durch das Versiegen der Devisenreserven der CEMAC-Mitglieder bei sich vervielfältigenden Forderungen von Gläubigern. Schon im September hatte die Zentralafrikanische Zentralbank BEAC mit Sitz in Jaunde vorausgesagt, dass die gemeinschaftlich verwalteten und in den Tresoren der früheren Kolonialmacht Frankreich aufbewahrten CEMAC-Devisen nur noch wenige Monate lang alle in Fremdwährung zu bezahlenden Importe abdecken könnten. Da waren aber erwartete Hilfszahlungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) noch in die Prognose eingerechnet. Doch die stehen weiter aus. Aktuell wird vorhergesagt, dass die Rücklagen in etwas mehr als zwei Monaten aufgebraucht sein werden.
Ursache für die nahe Pleite sei laut der Infoseite Afrik.com, dass Devisenerlöse für Bergbauexporte nicht genügend in die Kassen der Wirtschaftsgemeinschaft zurückfließen. Nur 35 Prozent der Einnahmen landeten tatsächlich dort, wo sie erwirtschaftet wurden. Die CEMAC-Mitglieder werden also ökonomisch ausgeblutet. Auch befinden sie sich in der Schuldenfalle. Afrik.com zufolge musste Gabun zum Beispiel CFA-Franc aufnehmen, um einen Dollarkredit zu begleichen können, dessen Rückzahlung im kommenden Jahr fällig wird. Auch Kongo-Brazzaville ist technisch bereits konkurs und könnte seine Schulden ohne Restrukturierung gar nicht mehr loswerden.
Afrik.com weist darauf hin, dass die CEMAC-Staaten 2016 schon einmal aus dem gleichen Grund einen Krisengipfel veranstaltet hätten. Damals sei ein ganzes Bündel von Beschlüssen gefasst worden, um die Notlage zu überwinden. Offensichtlich seien die damaligen Maßnahmen aber nicht geeignet gewesen, die Probleme der Gemeinschaft dauerhaft zu lösen.
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