Gegründet 1947 Freitag, 17. Januar 2025, Nr. 14
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben

Wenn es passt

Von Gabriele Damtew
imago1055327853.jpg
Aller guten Dinge sind zehn: Aue geht mit sechs Treffern, Sandhausen mit vier Toren vom Platz

Mannschaften, die auf gleichem Niveau und mit ähnlicher Taktik spielen, neutralisieren sich manchmal. Heraus kommen Fußballspiele, die niemand braucht. Ewiges Geplänkel im Mittelfeld, das zu nichts führt. Dann gibt es, aus oft unerfindlichen Gründen, Matches (!), da passt es einfach.

So wie vergangenen Sonnabend zwischen dem SV Sandhausen und Erzgebirge Aue. Eigentlich zwei Kandidaten für den Aufstieg in die zweite Bundesliga – doch zuletzt ging es abwärts. Aues Trainer Pavel Dotchev war bereits vor zwei Wochen entlassen worden, Sreto Ristić auf der anderen Bank könnte bald das gleiche Schicksal ereilen. Seine Mannschaft ging früh in Führung, der anschließende Ausgleich durch Omar Sijarić kam nicht überraschend, denn beide Teams spielten voll fürs Auge. Aue traf nur besser. Ein von Niko Vukančić geschlagener langer Ball erreichte dennoch passgenau Kilian Jakob, der dem dritten Torwart Dennis Gurka keine Chance ließ. On top erzielte Sijarić vor der Pause das 3:1 mit einem herrlichen Seitfallzieher, so viel zur Schönheit. Auch danach blieben beide Teams im Modus Torjagd. Der Anschlusstreffer gelang folgerichtig Sandhausen, nur um keine Minute später wieder von Sijarić belehrt zu werden, von jenem jungen Mann, der noch vor zwei Jahren gegen den Krebs zu kämpfen hatte. Sijarićs Dreierpack. Das fünfte Tor für Aue gelang nach langer persönlicher Torflaute Ali Loune, Dominic Baumann kämpfte die Gastgeber zum 3:5 wieder ran. Pepić zauberte vorm Tor dann mit der Hacke auf Sean Seitz – 6:3. Das zehnte Tor (es hätten auf beiden Seiten noch drei, vier weitere sein können) fiel in der Nachspielzeit für Sandhausen, das in der Tabelle weiter zurückfällt.

Etwas einseitiger, gleichwohl torgewaltig, das Spiel in Wiesbaden, wo Ingolstadt die Gastgeber nie richtig zu Atem kommen ließ. Trainerin Sabrina Wittmann durfte gleich fünfmal an der Seitenlinie vor Freude wie ein Flummi hüpfen. Endstand 2:5. Die Schanzer tauschen damit mit Wiesbaden und Ingolstadt die Plätze.

Sechs Tore fielen zwischen Arminia Bielefeld auf Rang drei und Kellerkind Unterhaching, eine erstaunliche Egalität, die vor allem die Heimmannschaft nicht zufrieden stellen konnte. Sven Bender (der Zwilling), der als Interimstrainer (womöglich bald mit festem Vertrag) die Hachinger Karre aus dem Dreck ziehen soll, war zufrieden.

In Torlaune zeigten sich auch die Mannen des SC Verl, die Gastgeber 1860 München mit 4:0 auflaufen ließen. Dafür gab es vom Trainer den Freifahrtschein zum zünftigen Feiern.

Drei Tore reichten Energie Cottbus vor ausverkaufter Hütte im Ostderby gegen Hansa Rostock (3:1) am Sonntag, um die Tabellenführung mit einem Punkt vor Dresden zu verteidigen.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Sport

Alle redaktionellen Beiträge zur RLK25 sind nun hier verfügbar