Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 30.12.2024, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Schauer

Godzilla | So., 2.35 Uhr, Kabel eins
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Godzilla – Ein Kind des Meeres, der Bombe und der Radioaktivität

Godzilla ist Monster gewordene Trauerarbeit – Zweiter Weltkrieg, Atombombentests im Pazifik, Kernreaktorkatastrophen, wolkenkratzerstürzende Erdbeben. Der pazifische Raum wird in Monstermeilen gemessen. Die Monster ernähren sich buchstäblich von radioaktiver Strahlung und im übertragenen Sinne von der Geschichte. Aus seinem Verdauungsschlaf erwacht Godzilla schließlich in den qualmenden Trümmern einer Großstadt und stapft in Würde und Schönheit, die den herumwuselnden Überlebenden unmittelbar keine Angst mehr einflößen, sondern den Schauer angesichts des Erhabenen, Richtung Ufer, um wieder in jenen unermesslichen Meeresgrund abzutauchen, aus dem er hervorgegangen ist. Er hat sein Tagwerk getan und ist längst gleichsam zum weißen Wal einer neuen Generation geworden, die den wonnigen Schrecken als dunkelgrauen Schleier vor den Dingen erleben darf. »Wiewohl in vieler Hinsicht die sichtbare Welt ein Werk der Liebe scheint – die unsichtbaren Sphären sind ein Werk des Schreckens« (Melville, »Moby Dick«). (aha)

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