Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Freitag, 3. Januar 2025, Nr. 2
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30.12.2024, 19:30:04 / jW stärken!
Titelseiten

Kriegstüchtig? Nicht mit uns!

Ein Jahresrückblick in Titelseiten
Von Daniel Bratanovic
17. Januar: In der BRD fehlen laut einer Studie 910.000 Sozialwohnungen
31. Januar: Gesundheitsminister Karl Lauterbach stellt Pläne für die »Krankenhausreform« vor
3./4. Februar: Verabschiedung des Bundeshaushalts
5. Februar: Angriffe auf Jemen, Syrien und Irak
8. März: Feministischer Kampftag
30. März/1. April: Ostermärsche für Frieden und Abrüstung
24. April: Der US-amerikanische Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal begeht seinen 70. Geburtstag – hinter Gittern
8./9. Mai: Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus
28. Mai: Israel »antwortet« auf ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs mit Bomben auf Zeltlager von vertriebenen Palästinensern
1./2. Juni: Großdemo »Gegen Mietenwahnsinn, Verdrängung und Wohnungsnot! Die Miete ist zu hoch« in Berlin
26. Juni: Der Journalist und Wikileaks-Gründer Julian Assange kommt frei
27. Juni: Die Ampelregierung verabschiedet ein Gesetz zur »Terrorverherrlichung«
19. Juli: Im Kampf gegen die Nennungen in den Bundesverfassungsschutzberichten erleidet die jW vor dem Berliner Amtsgericht eine vorläufige Niederlage
14. August: Die SPD-Präsidiumsmitglieder scheinen eine Stationierung von weitreichenden US-Raketen in der BRD völlig in Ordnung zu finden
24./25. August: Die Wehretats der kommenden vier Jahre sollen auf mindestens 80 Milliarden Euro per annum erhöht werden – zur Freude der Rheinmetall-Aktionäre
26. September: Der Volkswagen-Konzern droht mit Werksschließungen und Massenentlassungen, die IG Metall mit Streik
2./3. Oktober: Großdemo »Nein zu Krieg und Hochrüstung! Ja zu Frieden und internationaler Solidarität« in Berlin
7. Oktober: 75. Gründungstag der DDR
26./27. Oktober: Das EU-Parlament verabschiedet eine »Taiwan-Resolution«
7. November: Nach dem Wahlsieg Donald Trumps in den USA steigen die Aktienwerte vieler Techkonzerne
15. November: Ein UN-Ausschuss sieht »Merkmale eines Genozids« im Krieg Israels gegen Gaza

Mehr als 300 Ausgaben junge Welt erscheinen jährlich. Eine banale Feststellung für Macher wie Leser einer Tageszeitung. Damit verbunden ist aber noch stets, Ausgabe für Ausgabe, die Herausforderung, die Zeitung unter nicht ganz einfachen Umständen rechtzeitig fertigzustellen. Ein Kollege berichtet vom wiederkehrenden Alptraum, wie er am nächsten Morgen die eigene Zeitung aus dem Briefkasten fischt, um festzustellen, dass die Frontseite weiß geblieben ist. Keine schöne Vorstellung. Dabei ist die Titelseite gleichsam tägliche Visiten­karte oder Etikette, wichtig also, was dort wie präsentiert wird. Der Anspruch, originell und geistreich, kritisch und kreativ zu sein, klar in der Botschaft, aber ungewöhnlich dargeboten, besteht selbstverständlich, kann allerdings kaum täglich eingelöst werden. Doch immer wieder gerät die Seite 1 zum Hingucker. Die vorliegende Auswahl repräsentiert zugleich die Linie der jungen Welt, ihre Haltung, die sie von anderen Blättern abhebt. Wiederkehrend, das fällt auch beim Blick auf diese Seite der Titelseiten auf, sind die Themen Krieg und Sozialabbau. Die Kritik an beiden Scheußlichkeiten steht im Zentrum noch jeder Ausgabe der jungen Welt. Das wird auch im kommenden Jahr so bleiben.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!