Immerhin keine Blumen
Von Ina SembdnerWenn Männer Gleichstellung probieren, geht es nicht selten nach hinten los: so auch im Fall der jüngst beendeten Vierschanzentournee. Seit Jahren kämpfen Skispringerinnen dafür, das prestigeträchtige Jahresendspringen auch für Sportlerinnen auszurichten, aber nicht nur Weltmeisterin Katharina Schmid hat die Hoffnung fast aufgegeben. Immer wieder schiebt die 28jährige ihr Karriereende auf, um vielleicht doch noch an der ersten Vierschanzentournee für Frauen teilzunehmen. Doch sie wird immer wieder enttäuscht. »Von Jahr zu Jahr werden die Chancen ein bisschen geringer. Das ist schon irgendwie ärgerlich«, sagte sie diese Woche gegenüber SID.
Vorgeschoben werden allerlei Schwierigkeiten: »Die Vierschanzentournee der Frauen kann es erst geben, wenn Innsbruck ein Flutlicht hat. Da gibt es wohl im Januar eine Entscheidung«, sagt etwa Sportdirektor Horst Hüttel vom Deutschen Skiverband. Fehlende Hotelbetten oder zu kurze Tage für zwei Wettbewerbe hintereinander werden ebenfalls genannt. Guten Willen sucht man hier vergebens. Und statt der für die Saison 2023/24 angekündigten Frauentournee gab es zur Beruhigung die zweite sogenannte Two-Nights-Tour in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf. Der Zuschauerzuspruch war – nicht ganz überraschend – eher mäßig. Denn auch hier wurde bei eisigen Temperaturen mit einer zu langen Pause nach der Qualifikation der Männer kräftig nachgeholfen. Getoppt wurde die Ignoranz jedoch durch das »Preisgeld«: So erhielt Selina Freitag für ihren Qualisieg statt umgerechnet etwa 3.200 Euro (männlicher Einzelsieger) Duschcreme, Shampoo und vier Handtücher.
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