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Aus: Ausgabe vom 07.01.2025, Seite 1 / Ausland
Nahostkonflikt

Verhandlungen über Feuerpause in Gaza

Widersprüchliche Angaben über Fortschritt der Gespräche. Eskalation in Westbank
Von Jörg Tiedjen
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Trotz US-Drucks ist ein Ende des Gazakriegs noch immer nicht in Sicht (Gaza-Stadt, 4.1.2025)

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen könnten nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken schon bald erfolgreich abgeschlossen werden. Bei einem Besuch in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul zeigte sich der Chefdiplomat am Montag optimistisch, dass eine tragfähige Regelung zeitnah zustande komme, auch wenn es unwahrscheinlich sei, dass sie schon vor dem Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump in Kraft trete. Die israelische Internetseite Ynet dämpfte allerdings die Hoffnungen. Am Wochenende hatte sie noch berichtet, dass Mossad-Chef David Barnea am Montag in Katars Hauptstadt Doha erwartet werde, wo die Gespräche stattfinden. Am Montag nachmittag dann meldete Ynet, dass Barneas Reise wegen »mangelnder Fortschritte« bei den bisherigen Unterredungen verschoben worden sei.

Während die israelische Armee ihre Angriffe in Gaza fortsetzte, wobei am Montag morgen in der Nähe von Rafah zwei Jugendliche getötet wurden, eskalierte die Gewalt in den von Israel besetzten Gebieten der Westbank. So berichteten israelische Medien, dass in der Nähe der Ortschaft Al-Funduk ebenfalls am Montag morgen drei israelische Siedler von Bewaffneten getötet worden seien. Die Täter seien in einem Wagen in Richtung der Stadt Nablus geflohen, eine Militäroperation zu ihrer Ergreifung sei angelaufen.

Im Flüchtlingslager Askar in Nablus war am Vorabend ein 17jähriger Palästinenser von den Besatzungstruppen getötet worden. Zuvor hatten diese das Lager laut Angaben des Senders Al-Majadin mit scharfer Munition, Leuchtraketen und Tränengas beschossen und gestürmt. Askar war nicht der einzige Ort im Westjordanland, in dem die israelische Armee in den zurückliegenden Tagen gegen palästinensische Widerstandsgruppen vorging. Weitere Konfrontationen wurden am Montag aus Khalet Al-Amud und dem Lager Balata östlich von Nablus gemeldet. Auch sollen israelische Siedler laut Agentur WAFA am Sonntag einmal mehr unter dem Schutz von Soldaten das Gelände der Aksa-Moschee in Jerusalem gestürmt haben.

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