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Aus: Ausgabe vom 07.01.2025, Seite 2 / Ausland
Ukraine-Krieg

Ukrainischer Vorstoß stockt

Kiew hüllt sich über Angriff in russischem Gebiet Kursk in Schweigen
Von Reinhard Lauterbach
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Bei den Kämpfen in der russischen Region Kursk wurde auch ein »Haus der Kultur« zerstört (Rylsk, 21.12.2024)

Am zweiten Tag des jüngsten ukrainischen Angriffs im russischen Gebiet Kursk kommen aus Kiew praktisch keine Nachrichten über den Verlauf der Operation. Aufschlussreicher sind Veröffentlichungen russischer Militärblogger. Daraus geht hervor, dass der Vorstoß wohl im ersten Dorf auf der Straße vom Grenzort Sudscha in die 70 Kilometer entfernte Gebietshauptstadt Kursk steckengeblieben ist. Offenbar sind einzelne Gruppen von ukrainischen Soldaten mit Panzerunterstützung in das Dorf Berdin eingedrungen, wurden aber dort von russischen Truppen aufgehalten. In der Ortschaft finden anscheinend Kämpfe um jedes Haus statt. Mit der Formulierung, Gefangene würden nicht gemacht, wird der erbitterte Charakter der Auseinandersetzung hervorgehoben.

Auch dieser zweite Vorstoß der ukrainischen Armee im Kursker Gebiet wird in der ukrainischen Öffentlichkeit kritisch kommentiert. Die für ihre Ablehnung der Armeeführung – wenn auch nicht der Kriegsziele – bekannte Parlamentsabgeordnete Marjana Besugla nannte den Angriff eine »idiotische Showveranstaltung«, mit der unnötig Soldaten verheizt würden, die an anderer Stelle bitter nötig seien, wo Russland Schritt für Schritt die Rohstoffvorkommen der Südukraine an sich reiße.

Generell herrscht in ukrainischen Medien die Einschätzung vor, dass Präsident Wolodimir Selenskij mit dem Befehl zum Angriff im Kursker Gebiet vor allem Eindruck auf den künftigen US-Präsidenten Donald Trump habe machen wollen. In Kiew herrscht die Befürchtung, dass Trump ohne Berücksichtigung der Ukraine einen »Deal« mit Russland einfädeln könnte. Selenskij hat sich im übrigen trotz seiner täglichen Medienpräsenz noch nicht zu der Offensive geäußert.

Unterdessen hat das russische Verteidigungsministerium die vollständige Einnahme der Kraftwerksstadt Kurachowe südwestlich von Donezk bestätigt. Sie war bereits am Wochenende in russischen sozialen Netzwerken gemeldet worden. Das Ministerium nannte als wichtigste Folge der Eroberung der Stadt, dass jetzt die Stadt Donezk außer Reichweite der ukrainischen Artillerie gerückt sei. Südlich von Pokrowsk eroberte Russland am Wochenende mehrere Dörfer, Vorausabteilungen stehen jetzt noch drei Kilometer von der Stadtgrenze entfernt.

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