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Aus: Ausgabe vom 08.01.2025, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Wirtschaftsleistung Vietnams

Vietnams Wirtschaft auf Rekordjagd

Nach 7,55 Prozent BIP-Wachstum 2024 setzt sich sozialistische Republik noch ehrgeizigere Ziele
Von Gerhard Feldbauer
VIETNAM-ENERGY.JPG
Vietnam Electricity. Buchstäblich: Arbeiter stellen im Juni 2024 das Umspannwerk Pho Noi in der Provinz Hung Yen fertig

Während die Länder Südostasiens mit ihrer kapitalistischen Produktionsweise allerlei Wachstumsschwierigkeiten in der Wirtschaft haben, hat das sozialistische Vietnam 2024 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 7,55 Prozent einen Rekord verzeichnet. Das berichtete der Leiter des Statistikamtes, Nguyen Thi Huong, am Montag auf einer Pressekonferenz in Hanoi, wie die Vietnam News Agency (VNA) vermeldete. In Summe sind das 476,3 Milliarden US-Dollar. Das Pro-Kopf-BIP betrug 4.700 US-Dollar, was einen Anstieg um 377 US-Dollar gegenüber 2023 bedeutet. Ausländische Direktinvestitionen (FDI) kamen auf fast 40 Milliarden US-Dollar. Die Arbeitsproduktivität wies mit etwa 9.182 US-Dollar pro Person einen Anstieg um 726 US-Dollar aus. Die Forst- und Landwirtschaftssektoren erreichten trotz der Folgen von Naturkatastrophen wie etwa Überschwemmungen ein Wachstum von 3,27 Prozent. Das neue 500-Kilovolt-Hochspannungsleitungsprojekt in den südlichen Provinzen habe seine Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Taifun »Yagi« unter Beweis gestellt, hieß es. Die Gesamtlänge der Autobahnen stieg auf 2.021 Kilometer an. Weitere rund 1.200 Kilometer, die 48 Provinzen und Städte verbinden, sollen 2025 fertiggestellt werden.

Vietnam hat weiter ehrgeizige Ziele und will 2025 ein zweistelliges Wachstum von über zehn Prozent erreichen. Als wesentliche Treiber wird dazu die Entwicklung der digitalen Wirtschaft auf vier Säulen gesehen: die Informationstechnologie, die Digitalisierung von Wirtschaftssektoren, Digitale Governance und Datenverarbeitung.

Premierminister Pham Minh Chinh wies das Ministerium für Planung und Investitionen an, mit den zuständigen Behörden ein Szenario für die Zielerreichung zu prüfen und zu entwickeln. Um ausländische Investitionen anzuziehen und ein für die Halbleiterindustrie günstiges System zu entwickeln, ist u. a. ein Nationaler Lenkungsausschusses gebildet worden. Dieser Sektor entwickle sich aufgrund seiner hochqualifizierten Arbeitskräfte sowie seiner modernen Infrastruktur zu einem attraktiven Ziel für Investoren, erklärte dessen stellvertretender Vorsitzender, Nguyen Chi Dung, der auch Minister für Planung und Investitionen ist. Sein Ministerium arbeitet laut VNA mit großen Technologiekonzernen wie Qualcomm, Google, Meta, Lam Research, Qorvo und Alchip zusammen, um Lieferketten zu verlagern, Forschungszentren zu entwickeln und die Produktion in Vietnam zu erweitern.

Das Ministerium unterzeichnete nun auch mit dem US-Halbleiterriesen Nvidia eine Vereinbarung zur Einrichtung eines KI-Forschungszentrums und eines KI-Datenzentrums, was, so VNA, einen wichtigen Wendepunkt im Technologiebereich darstellt. Die Kooperation erstrecke sich auf Gebiete wie Ho-Chi-Minh-Stadt, Da Nang, Bac Ninh, Bac Giang, Vinh Phuc und Binh Duong. Der Minister setzt auch auf eine schnelle, starke und umfassende Zusammenarbeit Vietnams mit weiteren führenden Ländern und Unternehmen im Halbleiterbereich, um das Land als einen wichtigen Akteur in Asien und der Welt in der Halbleiterindustrie zu positionieren.

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