Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Gegründet 1947 Freitag, 10. Januar 2025, Nr. 8
Die junge Welt wird von 3005 GenossInnen herausgegeben
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025 Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
Aus: Ausgabe vom 10.01.2025, Seite 1 / Kapital & Arbeit
Klimawandel

Milliardenschäden und 1,5 Grad mehr

»Copernicus«-Studie: 2024 geprägt von Extremwetter mit Hitzewellen und Starkregen
Von Wolfgang Pomrehn
WEATHER-JAPAN.JPG
Nach heftigen Regenfällen überschwemmtes Wohngebiet in Wajima, Japan

Nun ist es sozusagen amtlich. Im Jahr 2024 wurde weltweit erneut ein Hitzerekord aufgestellt. Es war das erste Kalenderjahr, in dem die über den ganzen Planeten und da ganze Jahr gemittelte Temperatur um mehr als 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lag. Das gab am Donnerstag das EU-Erdbeobachtungsprogramm »Copernicus« bekannt. Samantha Burgess, Sprecherin der Klimaabteilung am Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen im britischen Reading, meint dazu: »Wir stehen jetzt kurz davor, die im Pariser Abkommen festgelegte Grenze von 1,5 Grad Celsius zu überschreiten. Der Durchschnitt der letzten beiden Jahre liegt bereits über diesem Wert. Diese hohen globalen Temperaturen, gepaart mit Rekordwerten für den atmosphärischen Wasserdampf, führten 2024 zu beispiellosen Hitzewellen und Starkregenereignissen, die Millionen von Menschen in Not brachten.«

Auch die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre ist 2024 weiter angestiegen. Kohlendioxid liegt jetzt bei 422 Millionstel Volumenanteilen (ppm), was rund 50 Prozent über dem vorindustriellen Niveau ist. Mit 2,9 ppm war der jährliche Anstieg 2024 der dritthöchste nach 2023 und 1998. Auch das weniger langlebige, aber deutlich wirksamere Methan hat weiter zugenommen. Das Gas wird unter anderem im großen Umfang beim sogenannten Fracking freigesetzt, mit dem in den USA Erdgas gefördert wird. 86 Prozent der deutschen Flüssiggasimporte kamen 2024 nach einer Analyse der Deutschen Umwelthilfe aus den USA und waren somit Frackinggas.

Der Klimawandel wird immer teurer. Der Rückversicherer München Re meldete am Donnerstag, dass durch Naturkatastrophen 2024 weltweit ein versicherter Schaden von 140 Milliarden US-Dollar (136 Milliarden Euro) und ein volkswirtschaftlicher Gesamtschaden von 320 Milliarden US-Dollar (311 Milliarden Euro) entstanden ist. Demnach hat die Schadenssumme erheblich über dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre gelegen. 93 Prozent der Schäden wurden durch Extremwetter verursacht.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Kapital & Arbeit

Die 30. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz – am 11. Januar ab 10 Uhr live hier im Stream