»Niemand weiß, was 2030 ist«
Von Susanne KnütterManchen geht das Sparprogramm, das Volkswagen und IG Metall vor Weihnachten vereinbart haben, nicht weit genug. Am Freitag wartete der Spiegel mit einer weiteren Schreckensmeldung auf. Demnach gebe es Überlegungen, das letzte verbleibende Modell, den Elektro-Audi Q4 E-Tron, ab der ersten Hälfte der 2030er Jahre teilweise auch an einem anderen Standort zu bauen. Zumindest die Fahrzeuge für den US-Markt könnten künftig im VW-Werk im US-amerikanischen Chattanooga produziert werden, hieß es. Bisher kommen diese aus Zwickau. »Wir prüfen derzeit verschiedene Szenarien«, sagte eine Audi-Sprecherin. Sie betonte zugleich: »Zwickau bleibt auch künftig Produktionsstandort für Audi Q4 E-Tron und Audi Q4 E-Tron Sportback.«
Das gilt nicht für die Modelle ID.3, ID.4, ID.5 und Cupra Born, die bisher ebenfalls in Zwickau produziert werden. Ab 2027 wird deren Produktion dann nach Wolfsburg und Emden verlegt. Darauf hatten sich das Unternehmen und der Betriebsrat im Rahmen des Tarifkompromisses kurz vor Weihnachten verständigt.
Der Sprecher von Volkswagen Sachsen, Christian Sommer, nannte den Bericht über die Verlagerung des Audi-Modells am Freitag gegenüber jW »reine Spekulation«. Das werde von keinerlei Beschluss getragen. Die Meldung führe zu »nichts, außer Angst zu schüren«. Niemand wisse, was 2030 ist, so Sommer.
Volkswagen jedenfalls hofft auf weitere Einsparungen, wie dpa am Freitag unter Berufung auf eine interne Mitteilung des Unternehmens meldete. Bis 2027 wird die Tarifstruktur im Konzern überarbeitet, so sieht es die Einigung zwischen IG Metall und VW vor. Dadurch solle die Entgeltsumme langfristig um sechs Prozent sinken. So zumindest die vorläufige Zielgröße des Konzerns.
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