Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 11.01.2025, Seite 8 / Abgeschrieben

Oxfam: Superreiche sprengen Klimabudget

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So lebt es sich bequem auf Kosten anderer: Im Privatjet auf dem Weg zu den Malediven oder anderen Traumzielen …

Die Entwicklungs- und Hilfsorganisation Oxfam teilte am Freitag mit, dass das reichste ein Prozent der Weltbevölkerung schon nach zehn Tagen im laufenden Jahr sein jährliches Klimabudget verbraucht habe:

Nach gerade einmal zehn Tagen hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung seinen fairen Anteil am jährlich noch verträglichen Treibhausgasbudget verbraucht. Ein Mensch der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung würde hingegen im Durchschnitt sein Jahresbudget erst nach fast drei Jahren erreichen. Oxfam fordert eine drastische Reduzierung der Emissionen der Reichen und Superreichen sowie eine gerechte Klimafinanzierung, bei der reiche Länder ihrer Verantwortung gerecht werden.

Um die globale Erwärmung wie im Pariser Abkommen vorgesehen auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und so die schlimmsten Szenarien für den Klimawandel noch zu verhindern, darf der Atmosphäre nur noch eine sehr geringe Menge an Treibhausgasen zugeführt werden. Wenn man das verbliebene Treibhausgasbudget gleich auf alle Menschen verteilt, ergäben sich für 2030 maximal jährlich 2,1 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf an noch verträglichen Emissionen weltweit. Diese Grenze hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung bereits nach zehn Tagen erreicht. Ab dem 11. Januar plündern die Reichen und Superreichen die Treibhausgasbudgets der übrigen Weltbevölkerung. Demgegenüber bräuchte ein Mensch der ärmsten Hälfte der Weltbevölkerung für seinen Anteil fast drei Jahre (1.022 Tage).

Oxfam bezeichnet diesen Tag als »Pollutocrat Day«, um zu betonen, dass die Klimakrise unverhältnismäßig stark vom extremen Konsumverhalten der Reichen und Superreichen vorangetrieben wird. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung ist für mehr als doppelt so viel Treibhausgase verantwortlich wie die ärmere Hälfte der Menschheit. So müsste das reichste ein Prozent die Emissionen bis 2030 um 97 Prozent senken, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen.

»Die Zukunft unseres Planeten hängt an einem seidenen Faden, doch die Superreichen machen einfach weiter mit ihrem verschwenderischen Lebensstil, ihren umweltschädlichen Aktienportfolios und ihrem schädlichen Einfluss auf die Politik – und werden dabei immer reicher«, sagte Jan Kowalzig, Referent für Klimapolitik bei Oxfam Deutschland.

»Die Reichen und Superreichen müssen viel stärker für den globalen Klimaschutz in die Pflicht genommen werden. Über Steuern auf Vermögen und exzessiven Konsum könnten die Reichen und Superreichen angemessener zum Gemeinwohl beitragen, inklusive zur Finanzierung einer sozialverträglichen globalen Energiewende. Privatjets, Superjachten und ähnliche Auswüchse des für die Weltgemeinschaft extrem schädlichen Konsums gehören eigentlich verboten. Dafür braucht es Politiker*innen mit Gemeinsinn und Mut, die frei von den Einflüssen durch die Reichen und Superreichen handeln«, sagte Kowalzig.

Oxfam fordert eine drastische Reduzierung der Emissionen der Reichen und Superreichen sowie eine gerechte Klimafinanzierung, bei der reiche Länder ihrer Verantwortung gerecht werden. Dafür muss eine Vermögenssteuer für Superreiche eingeführt werden sowie Luxuskonsum wie Superjachten und Privatjets verboten oder mit einer Strafsteuer belegt werden. Unternehmen und Investoren müssen ihre Emissionen drastisch und fair reduzieren.

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