Nachschlag: Robinsonade
Die popkulturellen Phantasien, den Mars zu kolonisieren, sind so zahllos wie die, gegen, auf oder mit ihm Krieg zu führen. Seltener ist die schlichte Überprüfung dessen, was es kostet, erst einmal hinzukommen, und was es braucht, um sich dort durchzuschlagen. Dieses Problem stellt sich Matt Damon als Astronaut Mark Watney, der bei einem Unfall von Mutterschiff und Crew getrennt wird. Allein zurückgelassen, richtet er sich auf dem Mars häuslich ein. Allein mit dem Elementaren: Wasser, Nahrung, Sauerstoff. Allein mit der Enzyklopädie der Wissenschaften und ihren Bastelwerkzeugen: dem Chemiebaukasten, der Mikrobiologie, der Physik und sogar der Juristerei. Die marsianische Robinsonade ist Enzyklopädie und Haushaltsbuch zugleich, aber auch eine Parabel über das Stemmen von Großprojekten wie Filmemachen oder bemannter Raumfahrt an sich. Wie schafft man genügend Geld ran, wie alarmiert man die Öffentlichkeit, und wie kriegt man bloß – trotz deren Geheimniskrämerei und eigener Finanzkrise – die Chinesen mit an Bord? (aha)
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