Nachschlag: Tödliche Fehlplanung

Der Deutschlandfunk hat leider etwas vergessen. In seinem »Hintergrund« über die »Kulturhauptstadt Chemnitz« erinnert er daran, wie das Ruhrgebiet 2010 den entsprechenden Titel trug. Der große Publikumsandrang wird erwähnt, auch, dass es damals gelungen sei, sogar den Ruhrschnellweg für eine Veranstaltung zu sperren. Es wäre allerdings notwendig gewesen, auch der Loveparade genug Platz zur Verfügung zu stellen, die wenig später in Duisburg in einer Katastrophe mit 21 Toten endete. Der Umzug war zwar nur locker mit dem offiziellen »Kulturhauptstadt«-Programm verbunden. Aber es wurde doch anscheinend hinter den Kulissen Druck gemacht, dass er stattfindet, und »Ruhr 2010«-Chefplaner Fritz Pleitgen soll sogar am Ort des Geschehens gewesen sein. So kann man über die DLF-Sendung, in der es sinngemäß heißt, dass der »Kulturhauptstadt«-Titel die begünstigten Kommunen ermutige, über sich selbst hinauszuwachsen und größere Projekte als gewohnt in Angriff zu nehmen, nur den Kopf schütteln. (jt)
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