Petro erklärt ELN Krieg
Von Mawuena Martens
Es dürfte das Ende der Friedensgespräche sein: Am Montag (Ortszeit) hat Kolumbiens Präsident Gustavo Petro den Notstand ausgerufen und der Guerilla ELN mit Krieg gedroht. »Die ELN hat den Weg des Krieges gewählt und wird Krieg bekommen«, so der Staatschef. Nachdem am Donnerstag Kämpfe zwischen der Guerillagruppe ELN (Nationale Befreiungsarmee) und der Frente 33, einer Splittergruppe der ehemaligen Guerilla FARC-EP (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens – Volksarmee), ausgebrochen waren, hatte seine Regierung der für diesen Sonnabend geplanten Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit der ELN eine Absage erteilt.
Mit dem jetzigen Notstand können die Behörden die Bewegungsfreiheit einschränken, Ausgangssperren verhängen und den Mobilfunk blockieren. Petro rief zudem den wirtschaftlichen Notstand aus. Das deutet darauf hin, dass er den Konflikt nicht nur mit militärischen Mitteln angehen will, urteilte El País am Dienstag. Der ehemalige Guerillero hatte sein Amt mit dem Versprechen angetreten, das Land zu befrieden. Doch wie Posts auf X belegen, sieht er die ELN nicht mehr als Guerillaeinheit: »Was in Catatumbo geschehen ist, ist nur ein weiterer Beweis für den Übergang einer aufständischen Guerilla zu einer bewaffneten Organisation des Drogenhandels.«
Seit dem Ausbruch der Kämpfe in der Region El Catatumbo im Osten des Landes an der Grenze zu Venezuela sind mittlerweile mehr als 80 Menschen getötet worden. Fast 20.000 sollen ihr Zuhause verlassen haben, um vor der Gewalt zu fliehen, gab der General Erik Rodríguez an, wie AFP am Dienstag berichtete.
Daneben sollen am Montag auch in der südlichen Amazonasregion Kämpfe zwischen rivalisierenden FARC-Gruppen aufgeflammt sein, in deren Folge mindestens 20 Menschen starben. 2016 hatte die FARC ein Friedensabkommen mit der damaligen Regierung unterzeichnet, verschiedene Splittergruppen sprachen sich jedoch dagegen aus.
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Ausland
-
Peltier darf nach Hause
vom 22.01.2025 -
»Ein weiterer Schwenk nach rechts«
vom 22.01.2025 -
Siedlerterror im Westjordanland
vom 22.01.2025 -
Geschunden, aber frei
vom 22.01.2025 -
Putin sucht Gespräch »von gleich zu gleich«
vom 22.01.2025 -
Kuba wieder gelistet
vom 22.01.2025 -
Ryanair droht Strafe
vom 22.01.2025