Das Gewicht der Neutrinos
Karlsruhe. Forschern am Karlsruher Institut für Technologie ist es gelungen, die Masse von Neutrinos weiter einzugrenzen. Demnach »wiegen« diese für die Kosmologie wichtigen Elementarteilchen weniger als 0,45 Elektronenvolt – das ist weniger als ein Millionstel der Masse eines Elektrons, wie das Team vergangene Woche in der Zeitschrift Science berichtete. Neutinos wechselwirken kaum mit Materie, spielen aber für das Standardmodell der Teilchenphysik und für viele grundlegende Fragen der Kosmologie und Physik eine entscheidende Rolle – vom Ungleichgewicht zwischen Antimaterie und Materie über »neue Physik« jenseits des Standardmodells bis hin zu den noch unbekannten Teilchen der dunklen Materie. Ohne nähere Angaben zur Masse der Neutrinos lassen sich solche Fragen nicht beantworten. Doch dem Standardmodell zufolge dürften diese Teilchen eigentlich gar keine Masse haben. Dem widerspricht die Neutrinooszillation – die Fähigkeit der Neutrinos, sich buchstäblich im Flug von einer von drei Sorten Neutrinos in eine andere zu verwandeln. Diese drei »Flavors« bedingen, dass jede Neutrinosorte eine – jeweils leicht unterschiedliche – Masse besitzen muss. (jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (14. April 2025 um 21:58 Uhr)… und wieviel Elektronenvolt sind ein Pfund Schweinebauch? Also, ich meine ein Pfund Schweinebauch gewogen mit der Balken-, nicht mit der Federwaage. Oder in der Schwerelosigkeit so: Mit dem »Space Linear Acceleration Mass Measurement Device (SLAMMD) der NASA oder das russische Body Mass Measurement Device (BMMD). Die erste Methode basiert auf Newtons zweitem Bewegungsgesetz (Kraft = Masse x Beschleunigung), wobei eine bekannte Kraft und Beschleunigung verwendet werden, um die Körpermasse eines Astronauten zu bestimmen. Die zweite Methode verwendet einen anderen Ansatz. Das BMMD nutzt Schwingungen statt Beschleunigung, um die Körpermasse eines Astronauten zu bestimmen. Auch das Gerät sieht ganz anders aus. Es ähnelt eher einem Pogo-Stick. Das Gewicht eines Neutrino ist also seine Masse x seine Beschleunigung.
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